Karlsruhe - Filmfestival 2013

IndexFritz LangRetrospektive

11. Karlsruher Stummfilmtage


14. - 17. März 2013

"Es wäre logischer gewesen, wenn sich der Stummfilm aus dem Tonfilm entwickelt hätte, als umgekehrt."
"It would've made more sense if silent film developed from sound film instead of the other way around"
Mary Pickford

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Reihe: Retrospektive

Die Gezeichneten

Regie:   Carl Theodor Dreyer, Deutschland - 1922
Produktion: Primus-Film GmbH., Berlin - Regisseur: Carl Theodor Dreyer - Drehbuch: Carl Theodor Dreyer - Story : Aage Madelung novel - Kamera: Friedrich Weinmann - Architekt: Jens G. Lind - Darsteller: Richard Boleslawski Gavrik - W Tschernoff - Friedrich Kühne - Emmy Wyda - Elisabeth Pinajeff - Ivan Bulatov Bauer - Sylvia Torff Zipe - Hugo Döblin Abraham - Adele Reuter-Eichberg Frau Segal - Duvan Torzoff Suchowerski - Thorleif Reiss Sascha - Johannes Meyer Rylowitsch - Vladimir Gajdarov Jakov - Polina Piechowska Hanna -
Inhaltsangabe : Auf dem Land kündigt sich bereits der historische Umbruch an, aber noch herrschen tief sitzende Ressentiments innerhalb der Bevölkerung, insbesondere gegen die jüdische Minderheit. So verlässt die junge Jüdin Hanne-Liebe Segal ihr Heimatdorf und hofft, bei ihrem Bruder Jakow in Sankt Petersburg unterzukommen; er ist zum Christentum konvertiert, um in der Stadt als Anwalt arbeiten zu können. Hanne-Liebe trifft ihren alten Freund Sascha wieder, der sich einer revolutionären Gruppe angeschlossen hat. Zu dieser gehört der undurchsichtige Rylowitsch, der seine Genossen an die russischen Behörden verrät und als Wandermönch antisemitische Hetze betreibt. In Hannes Heimatdorf löst Rylowitsch ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung aus, unterstützt von Fedja, Hanne-Liebes Spielkameraden aus ihrer Kinderzeit. Hanne-Liebe und Jakow geraten mitten in die gewaltsamen Ausschreitungen, als sie in ihr Dorf kommen, da ihre Mutter im Sterben liegt. Jakow wird von Rylowitsch erschossen, Hanne-Liebe wird in letzter Sekunde von Sascha gerettet. (ARTE Presse)
Kritiken : "Der Primus-Palast, Potsdamer Str. 19, wurde gestern abend vor geladenem Publikum mit "Die Gezeichneten" (nach dem gleichnamigen Roman von Aage Madelung, Manuskript und Regie: Carl Th. Dreyer) eröffnet, nachdem Kurt Gerron einen von Dr. Leo Leipziger verfaßten Prolog vorgetragen hatte. Das Problem dieses Films ist ein uraltes, doch ewig neues: der Kampf zweier Rassen, hier der jüdischen und der russischen. Vielleicht ist es auch richtiger, angesichts der unproportionierten Kräfteverhältnisse, von dem Schicksal der einen und der anderen zu sprechen. Bei diesem durch Fanatismus mancherlei Art scharf gemachten Daseins- und Vernichtungskampf entfalten sich alle niedrigen sowohl wie alle höheren Triebe der Menschen, die letzten Vorhänge vor den Urinstinkten, den grauenhaften und erhabenen, werden aufgegriffen. An Einzelschicksalen erweist sich auch die für ein ganzes Volk grundlegende Wahrheit: Es ist not, sich selber treu zu bleiben, seinem Glauben, seinem Wesen, seinem Sinn. Untreue führt zum Untergang, Treue triumphiert zuletzt über eine Welt von Teufeln und Viehnaturen. Dies offenbart sich deutlich an dem Schicksal der beiden Personen, die im Mittelpunkt der Handlung stehen. Der Advokat Segal, der dem Glauben seiner Väter untreu geworden, findet seinen Tod, Hanne-Liebe, seine Schwester, die seelisch Ergriffene, die tapfer Kämpfende, wird aus den Schrecken des Pogroms gerettet, durch ihren Geliebten. Die zarte Geschichte dieser beiden Liebenden, gestickt auf den gewaltigen, dräuenden Hintergrund eines trüben Volksschicksals, bildet denn auch, von Nebenhandlungen und Episoden abgesehen, die Fabel des Stückes. Das war genug, um einer gewandten und einfallsreichen Regie Gelegenheit zur Entfaltung fesselnder und ergreifender Bilder zu geben. Mit großer Liebe und Sorgfalt sind die einzelnen Szenen durchkomponiert, auf ihre photographische und seelische Wirkung berechnet. Vor allen Dingen macht Milieu und Ausstattung den Eindruck des Echten. Von verträumten Landschaftsbildern und Liebesszenen der Revolutionäre und schließlich, als dramatischen Höhepunkt, der aufwühlenden Blutrunst eines Pogroms zugeführt. Fast zu reichlich ist die Szenefolge, und hier müssen wir – wir dürfen es angesichts des großen Aktivkontos dieses Films – betonen, daß uns stellenweise etwas zu viel Titel vorhanden schienen, die einzelnen Szenen zuweilen zu kurz waren und die Bilder zu schnell abgeblendet wurden. Gerade die Schönheit der meisten Szenen rief den Wunsch wach, sie genügend lang, auch bis zur Aufnahme der Einzelheiten im Auge zu halten. – Das Spiel der Darsteller war fein abgestimmt, dezent, ohne Überbetonung, und vergriff sich kaum je in einer Nuance. Hervor ragen als Träger der Hauptrollen die Darsteller des Rechtsanwalts Segal (Wladimir Gaidarow, Stanislawskys Künstler-Theater, Moskau), der Hanne-Liebe (Gräfin Piechowska, Korsha-Theater, Moskau), des Studenten Sacha (Thorleif Reiss, National-Theater, Kristiania), des Fedja (Richard Boleslawski, Stanislawksys Künstler-Theater, Moskau). Eigentlich müßten wir alle nennen, denn alle brachten in hingebendem Spiel ihren Part zu lebenswirklicher Darstellung." (Film-Kurier, Nr. 44, vom 24. 2.1922)
Anmerkungen: «"Die Gezeichneten" entstand in Dreyers früher Schaffensphase, es war einer der ersten Filme, den er außerhalb Dänemarks schuf. Gedreht wurde in der Nähe von Berlin. In Groß Lichterfelde Ost entstand eine Film-Stadt, die aus 25 verschiedenen Bauten bestand; mit einer Kommandatur, einer Synagoge und einer russischen Kirche wurden ein veritables Russen- und Judenviertel nachgebaut. Trotz offensichtlicher und von Dreyer immer wieder beklagter logistischer Schwierigkeiten beeindruckt der Film noch heute durch seine authentisch wirkenden Szenen des russischen Lebens zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wie sie bis dahin kaum in einem Film zu sehen waren. Authentizität bekam der Film auch durch die Mitwirkung prominenter Schauspieler aus dem damaligen Russland, wie Polina Piekowskaja (Korsha-Theater, Moskau) oder Vladimir Gajdarov (Künstlertheater Moskau). Für die Massenszenen wurden russische und jüdische Komparsen aus Berlin und Umgebung engagiert, oft Flüchtlinge, von denen noch keiner vor einer Kamera gestanden hatte. Dreyer verdichtet die Geschichte in kammerspielhaften Tableaus und erzählt von den Erschütterungen zu Beginn der Moderne, vom Zusammenbruch der alten Welt und den damit einhergehenden Identitätskrisen.» (ARTE Presse) "Verlangen und Ehrgeiz, Revolution und Pogrome gegen die Juden im russischen Reich kurz nach der letzten Jahrhundert wende. DIE GEZEICHNETEN war einer von zwei Filmen, die Dreyer in den zwanziger Jahren in Deutschland gedreht hatte. Beeindruckend sind die umfangreichen Bauten, die detailgetreue Ausstattung und vor allem die Massenszenen, für die der Regisseur 600 russische Juden verpflichtete. »Wladimir Matusewitsch, der in Moskau diesen jahrelang verschollen geglaubten Film wieder gefunden hat, versichert, Dreyer habe es besser als die russischen Filmemacher verstanden, das Alltagsleben in Rußland mit Wahrheit und Authentizität zu evozieren.« (Jean Sémolué) Filmmuseum München

Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna

(Die wunderbaren Lügen der Nina Petrowna (Arbeitstitel)), Regie:   Hanns Schwarz, Deutschland - 1929
Produktion: Ufa - Produzent: Erich Pommer - Aufnahmeleiter: Max Wogritsch - Regisseur: Hanns Schwarz - Regieassistent: Ivan von Deschan - Drehbuch: Hans Székely - Kamera: Carl Hoffmann - Hans Schneeberger Aussenaufnahmen - Architekt: Walter Röhrig - Robert Herlth - Kostümbild: René Hubert - Darsteller: Franz Lederer Der Kornett - Ekkehard Arendt - Franz Schafheitlin - Lya Jan - Brigitte Helm Nina Petrowna - Harry Hardt - Michael von Newlinski - Warwick Ward Der Oberst - Fernand Gravey -
Kritiken : "Ausser guten und gestümperten Filmen gibt es noch eine dritte Kategorie: den ì sauber gearbeiteten Stumpfsinn (oder wie die Kaufleute sagen: das sichere ì Geschäft). Beispiel: Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna, Erich ì Pommer-Film aus der Spitzenproduktion der Ufa. Der Film ist mit allen ì Errungenschaften der Technik gemacht, aber nichtsdestoweniger zum Sterben ì langweilig. Er verdankt seine Existenz nicht einem schöpferischen Impuls, ì sondern dem Erfahrungssatz, dass Kapital arbeiten muss. Hier wird der ì Filmstreifen zum laufenden Band. Das Manuskript dürfte von einer in langer ì Filmpraxis ergrauten Schreibmaschine selbständig, ohne menschliche ì Beaufsichtigung, angefertigt worden sein. Der Regisseur steuert hin und ì wieder einen Bildeinfall bei und lässt seine Darsteller im Übrigen das ì Nötigste, das Fällige tun. Wenn etwas Trauriges passiert, schiebt Brigitte ì Helm mechanisch die Augenlieder nach oben, so wie unsereins die Jalousie ì hochzieht, wenn die Sonne aufgeht. Brigitte Helm, deren Bewegungen weichste ì Filmmusik sind und die als bleichsüchtiges Nachtgespenst mit frühgriechischem ì Einschlag in phantastischen, stilisierten Filme - siehe Metropolis! - ì ganz Grosses leisten könnte, wird aus Faulheit oder aus Angst vor ì geschäftlichen Wagnissen in ein Greta Garbo-Schema gezwängt. Noch ein paar ì mal plaudernde Blondine in Gesellschaftsfilmen, und sie wird ihr Leben lang ì mit jener Hausfrauenmimik arbeiten, die auf dem Sparkocher, Marke: Henny ì Porten, hergestellt wird. Aber das Publikum wird auch diese Suppe ausessen, ì so wie es seit zwanzig Jahren in die Henny Porten-Filme läuft. Und der ì Publikumserfolg ist der einzige Masstab! Diese Branche hat mit Kunst nichts ì zu tun. Es ist: Konfektion unter Verarbeitung von nur prima Materialien." ì (Rudolf Arnheim, Die Weltbühne Nr. 18 vom 30. April 1929) "(...) Metropolis-Star Brigitte Helm sollte in DIE WUNDERBARE LÜGE DER NINA ì PETROWNA zum blonden Vamp mit Greta-Garbo-Image aufgebaut werden. Kameramann ì Carl Hoffmann (DIE NIBELUNGEN, FAUST) leuchtet beide Seiten der Schönen der ì Nacht kunstvoll aus. Ihr weiches, von Unterlicht umhülltes Gesicht strahlt ì verführerische Sinnlichkeit und Unnahbarkeit aus. Als einfache, von Armut ì gezeichnete Frau zeigt die Kamera sie in hartem Realismus. Später wollte die ì grosse Stummfilmdiva an ihre Kinolaufbahn überhaupt nicht mehr erinnert ì werden. (...) Lotte Eisner bezeichnete die 'geleckt glatte' Inszenierung als ein ì Beispiel für die Dekadenz des deutschen Stummfilms. Der Soziologe und ì Filmhistoriker Siegfried Kracauer betrachtete das Werk 1930, nach dem ì Wahlsieg der linken Parteien in der Weimarer Republik, als Dokument der ì Übergangszeit: 'Der Film enthielt eine Skala tiefer, aufrichtig motivierter ì Gefühle, was eine Leistung war, die zumindest andeutete, dass die herrschende ì Lähmung sich allmählich löste.' Gesellschaftskritik war en vogue, und der ì 'Prozess der Neuorientierung' hatte den aus Amerika heimgekehrten ì UFA-Produzenten Erich Pommer zu einer 'Synthese aus Hollywoodwood und ì Neubabelsberg' animiert. Regisseur Hannes Schwarz, 1888 in Wien als Ignatz Schwartz geboren, erzielte ì mit 'Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna' am Vorabend des Tonfilms einen ì Publikumserfolg, so dass sich die UFA entschloss, 1930 eine mit Musik und ì Geräuschen im Organon-Nadeltonverfahren unterlegte Version erneut in die ì Kinos zu bringen. Nach einem Studium der Architektur und Malerei in ì Düsseldorf und Paris hatte ihn die bulgarische Regierung mit der Realisierung ì eines Kulturfilms über Europa beauftragt. 1923 entstand ZWEI MENSCHEN, sein ì erster Spielfilm, zwei Jahre danach wurde er Vertragsregisseur bei der UFA. ì Schwarz emigrierte 1934 in die USA und arbeitete dort unter dem Namen Howard ì Shelton für die Filmabteilung des Office of Strategic Services (OSS), des ì Vorläufers der CIA. Der in Vergessenheit geratene Film des 1945 in Hollywood Verstorbenen wurde ì vor fünfzehn Jahren durch eine Aufführung in der Londoner Kinemathek ì wiederentdeckt. Die dort präsentierte Kopie war jedoch beschädigt und ì gekürzt, so dass die Wiesbadener Murnau-Stiftung und Arte zwei im ì Bundesarchiv Berlin erhaltene Kamera-Negative mit Hilfe von Maurice Jauberts ì für die französische Uraufführung geschriebener Partitur zur (nahezu ì vollständigen) Rekonstruktion der ursprünglichen Szenenfolge herangezogen. ì Die Restaurierung im Kopierwerk L'Immagine Ritrovata von Bologna arbeitete ì das Weiche, Verklärte der intensiven Schwarzweissphotographie mit ihren ì feinen Kontrastabstufungen sehr gut heraus. Die vom Orchestre de Massy unter Leitung von Eric le Guen eingespielte ì Premierenmusik von Jaubert empfindet die zeitgenössischen Lyrismen, den ì Esprit der Schauplätze, das Innenleben der Figuren - Seelenlandschaft à la ì Murnau - überzeugend nach. Die unverkennbare Hommage an Eric Satie, den ì antiromantischen Komponisten der Moderne, unterstützt die Magie des Films." ì (J. Ng. in NZZ vom 14.3.2003)

Fantômas

Regie:   Louis Feuillade, Frankreich - 1913
Produzent: Roméo Bosetti - Regisseur: Louis Feuillade - Drehbuch: Louis Feuillade - Story : Marcel Allain - Pierre Souvestre - Kamera: Georges Guérin - Musik: Paul Fosse - Schnitt: Georges Guérin - Darsteller: Renée Carl Lady Beltham - Jane Faber Prinzessin Danidoff - Georges Melchior Fandor - Naudier Nibet - René Navarre Fantômas - Volbert Valgrand - Eugène Bréon Inspecteur Juve (AKA Edmond Bréon) -

Les nouveaux messieurs

(Die neuen Herren), Regie:   Jacques Feyder, Frankreich - 1928
Produktion: Les Films Albatros - Regisseur: Jacques Feyder - Regieassistent: Marcel Carné - Drehbuch: Jacques Feyder - Charles Spaak - Story : Francis de Croisset Roman - Robert de Flers Roman - Kamera: Georges Périnal - Darsteller: Gaby Morlay - Albert Préjean - Henry Roussel -
Inhaltsangabe : Der junge Gewerkschaftssekretär Jacques Gaillac wird zum Minister ernannt. Die neugewonnene Macht verändert ihn zusehends; irgendwann sieht er sich als ein von der Vorsehung bestimmter Staatsmann. Beruflich droht er alles zu verlieren, und auch seine Geliebte, die hübsche und kluge Tänzerin Susanne.

Jacques Gaillac ist einfacher Elektriker an der Pariser Oper und himmelt die hübsche und strebsame Tänzerin Susanne Verrier an. Diese unterhält jedoch engen Kontakt zum politisch einflussreichen Grafen de Montoire-Grandpré. Paris befindet sich zu der Zeit in politisch unruhigen Zeiten. Gerade beherrscht ein ausgedehnter Streik bei den Verkehrsbetrieben das Leben auf den Straßen. Gaillac besitzt als Streikführer die nötige Aura, um die Forderungen der Gewerkschaft bei den Stadtoberen durchzusetzten. Susanne ist tief beeindruckt.

Gaillac, durch den Sieg politisch gestärkt, lässt sich als Abgeordneter ins Palais Bourlon wählen und wird Minister. Doch die schlagartig erlangte Macht steigt ihm zu Kopf und er droht alles zu verlieren, allen voran die Liebe Susannes. (arte Presse)
Anmerkungen: «Erst nach monatelangen Verhandlungen mit der französischen Regierung von 1929 konnte Jacques Feyder seinen Film "Die neuen Herren" in den Kinosälen zeigen. Dem Film wurde eine respektlose Beschreibung der Abgeordnetenkammer und ihrer Mitglieder vorgeworfen. Ein derart politisch aufgeladenes Drehbuch war in den 20er Jahren im französischen Kino einzigartig, und die Zuschauer strömten reihenweise in die Kinos. Auf satirische Weise greift Feyder in seinem Film nicht nur die Blindheit und Korruption der Arbeiterklasse oder Gewerkschaftsbewegung an, sondern auch das gesellschaftliche und politische System, das bei geringen Veränderungen doch stets dasselbe bleibt. Die parlamentarischen Konventionen und der bourgeoise Lebensstil der Gewerkschaftsfunktionäre, ihr Prozess der Verbürgerlichung werden gekonnt ironisiert. Ironische Satire und romantische Komödie stehen in ständigem Wechsel und verleihen dem Stummfilm Leichtigkeit und Esprit.» (arte Presse)

Robin Hood

Regie:   Allan Dwan, USA - 1922
Produktion: United Artists - Fairbanks Picture Corporation - Produzent: Douglas Fairbanks - Regisseur: Allan Dwan - Drehbuch: Lotta Woods - Nach einer Vorlage von: Douglas Fairbanks AKA Elton Thomas - Kamera: Arthur Edeson - Schnitt: William Nolan - Architekt: Wilfred Buckland - Irvin J. Martin - Edward M. Langley - Kostümbild: Mitchell Leisen - Spezialeffekte: Paul Eagler - Darsteller: Rita Gillman - Wallace Beery Richard Löwenherz - Wilson Benge Henker - Lloyd Talman Alan-a-Dale - Merrill McCormick Henker - William Lowery The High Sheriff of Nottingham - Willard Louis Friar Tuck - Alan Hale Little John - Roy Coulson The King's Jester - Maine Geary Will Scarlett - Billie Bennett Lady Marian's Serving Woman - Enid Bennett Lady Marian Fitzwalter - Douglas Fairbanks The Earl of Huntingdon / Robin Hood - Paul Dickey Sir Guy of Gisbourne - Sam de Grasse Prince John -
Kritiken : Der zweiteilige Film mit einer Dauer von beinahe zweieinhalb Stunden galt für lange Zeit als verloren (siehe Kevin Brownlow`s THE PARADES GONE BY). Während der erste sich mehr auf König Richard Löwenherz und seinen Kreuzzug in die Heilige Stadt konzentriert, der zweite Teil ist erst dem eigentlichen ROBIN HOOD gewidmet, wo Douglas Fairbanks seine Paraderolle schlechthin findet, als treuer Vasall seines Herren König Richard gegen die Intrigen des schlechten Königsbruders Prince John (Sam de Grasse wiederum als Bösewicht).

Die Bauten und Massenszenen waren seinerzeit spektakulär, und der Film bleibt auch noch achtzig Jahre nach seinem Entstehen unterhaltsam und voll Humor, selbst in der eher statischen ersten Hälfte. Manche der Schauspieler wirken neben Douglas Fairbanks, der den Film selbst auch produzierte, eher etwas blass, so Wallace Beery als Richard Löwenherz oder Alan Hale als Huntingdons treuer Diener Little John. (lhg 2002)
Anmerkungen: Damals mit dem Budget von einer Million Dollar der teuerste je gederehte Film überhaupt - der grösste Erfolg für das Duo Allan Dwan - Douglas Fairbanks