Viennale - Filmfestival 2012

IndexFritz LangRetrospektiveWien-Moskau

Viennale Veinna International Film Festival - Wien

vom 25. Oktober bis 7. November 2012

jetzt die Reihenfolge umkehren !*

Reihe: Wien-Moskau

Elu tsitadellis

Mise en scène:   Herbert Rappaport, Union Sovjetique - 1947
Production: Lenfilm - Metteur en scène: Herbert Rappaport - Assistant metteur en scène: Emil Gal - Scénariste: Leonid Trauberg - D'après : August Jakobson play - Directeur de la Photographie: Sergeij Ivanov - Musique: Eugen Kapp - Direction artistique: L Shildknekht - Jevgenij Jenej - Acteurs: Hugo Laur Prof. Miilas - Aino Talvi Eeva Miilas - Gunnar Kilgas Karl - Lia Laats Lydia - Lembut Rajala Ralf - Andres Särev Dr. Richard Miilas - Betty Kuuskemaa Anna - Rudolf Nuude Ants Kuslap - Aleksandr Randviir Kiinast - Boris Dobronravov Golovin -
Remarques géneraux: «Über das Schicksal der Regisseure in der UdSSR der direkten Nachkriegsjahre weiß man nicht allzu viel. Rappaport jedenfalls wurde in die Estnische SSR geschickt, um in Tallinn das nationale Filmstudio aufzubauen. Vier Spielfilme drehte er dort, zunächst LEBEN IN DER ZITADELLE, der heute – insbesondere in Estland – als nicht ganz unproblematisch erachtet wird. Wie Mamlock will auch Professor Mijlas neutral sein – doch die Zeiten sprechen dagegen. Seine Söhne haben sich schon entschieden: der eine mordet auf der Seite der Nazis, der andere siegt mit der Roten Armee.» (filmmuseum.at)

Anushka

Mise en scène:   Boris Barnet, Union Sovjetique - 1959
Production: Mosfilm - Metteur en scène: Boris Barnet - Scénariste: Efraim Savela - Directeur de la Photographie: Viktor Masevchich - Musique: Jurij Birjukov - Montage: P Chechetkina - Direction artistique: Artur Berger - Création des costumes: T Antonova - Ingenieur du Son: G Korenblum - Acteurs: Irina Skobtseva AnnuÅ¡ka - A Georgjevskaja Polina Sergejevna - B Bobochkin Ivan Ivanovich - G Tokareva Nina - L Barashkov Sasha - Eduard Martsevich Vovka - O Oroseva Vovkas Mutter - E Koroleva Granata -
Remarques géneraux: ANNUÅ KA beginnt mit einer Erinnerung. An leuchtende Sommertage, in die der Krieg unvermittelt und todbringend einbricht. Der jungen AnnuÅ¡ka stehen grausame Prüfungen bevor: der Tod des Mannes, eines Kindes, der Verlust des Zuhauses. Sie besteht sie, wird zurückkehren, ein neues Zuhause für sich und ihre Kinder bauen. Der Verlust und die Erinnerungen bleiben dennoch ständig gegenwärtig. Für den Eisenstein-Experten Naum Klejman ist Barnet mit seinen einfühlsamen Porträts einfacher Menschen ein Ufer des sowjetischen Kinos. Eisenstein das andere.

BORIS BARNET
Geboren 1902 in Moskau. zählt zu den großen Meistern des russischen Kinos. Sein bevorzugter Stil, eine Mischung aus Satire und Lyrik, eingebettet in sogenannte «Alltagsstoffe», avanciert in den zwanziger und Dreißiger Jahren zum populären Kino. Später realisiert er trotz politischer Diskreditierung unter großen Anstrengungen und diplomatischem Aufwand Kassenerfolge wie HELDENTATEN EINES KUNDSCHAFTERS (1947), GOLDENER SOMMER (1951) und ALENKA (1961). Stirbt 1965 in Riga.(filmmuseum.at)

Cheremushki

Mise en scène:   Herbert Rappaport, Union Sovjetique - 1963
Production: Lenfilm - Metteur en scène: Herbert Rappaport - Scénariste: Vladimir Mass - I Glikman - M Tservinskij - D'après : Dmitrij Shostakovich Operetta - Directeur de la Photographie: Anatolij Nazarov - Musique: Dmitrij Shostakovich - Montage: K Kozyreva - Création des costumes: L Shildknekht - Acteurs: Olga Zabotkina - Vladimir Vasiljev - Gennadij Bortnikov - Vladimir Zemljanikin - Marina Khotuntseva - S Zhivankova - Vasilij Merkurjev - Marina Polubentseva - Jevgenij Leonov - Fjodor Nikitin - Konstantin Sorokin - Rina Zelenaja - Sergej Filippov -
Remarques géneraux: Die sechziger Jahre, so pastellfarben und glücksverheißend, wie sie Minelli und Demy nicht hätten perfekter zeichnen können. Rappaports Inszenierkunst, seine Genreverfeinerungen rund um das Musical, erreicht in ČEREMUÅ KI, basierend auf Å ostakovičs Operette Moskva, ČeremuÅ¡ki ihren Höhepunkt. Worum es konkret geht: ChruÅ¡čevs großangelegtes Umkrempeln der Moskauer Wohnlandschaft, eine Riesenbaustelle, die sich peu à peu in eine (leicht imaginäre) Tanzfläche verwandelt, auf der die Menschen – junge reine Seelen, ältere bürokratisch verbaute Typen oder sehr durchschnittliche SowjetbürgerInnen – in einem ersungenen Delirium der Freude (aber auch des Zanks) baden. Im Film tauwettert es noch, draußen fröstelt es bereits. RealSoz, sehnsuchtsvoll. (filmarchiv.at)

Operacija «Y» i drugie prikljuchenija Shurika

Mise en scène:   Leonid Gajdaj, Union Sovjetique - 1965
Production: Mosfilm - Metteur en scène: Leonid Gajdaj - Scénariste: Jakov Kostjukovskij - Moris Slobodskoj - Leonid Gajdaj - Directeur de la Photographie: Konstantin Brovin - Musique: Aleksandr Zacepin - Direction artistique: Artur Berger - Acteurs: Marija Kravchunovskaja - Zoja Fjodorova - Valentina Berezutskaja - Vladimir Rautbart - Vladimir Vladislavskij - Georgij Vizin - Jevgenij Morgunov - Jurij Nikulin - Viktor Pavlov - Natalja Selezneva - Vladimir Basov - Mikhail Pugovkin - Aleksej Smirnov - Aleksandr Demjanenko -
Remarques géneraux: «Šurik, angelehnt an die großen Stummfilmkomiker, ist ein schmächtiger, tollpatschiger, aber in den entscheidenden Momenten mutiger und gewitzter Held, der es meist – wie es nicht anders sein kann – mit wesentlich Stärkeren zu tun bekommt. Mit seinen in Russland bis heute beliebten Komödien zählte Leonid Gajdaj in den 1960er und 1970er Jahren zu den erfolgreichsten Regisseuren in der Sowjetunion. Der Witz bewegte sich immer am Rand des Erlaubten. In OPERATION «Y» ist es sogar möglich, sich über das heiligste Gebiet der staatlichen Fürsorge, den Wohnbau, lustig zu machen.

LEONID GAJDAJ
Geboren 1923 in Svobodnyj, Russland. Sohn eines Eisenbahners. Während des zweiten Weltkriegs tritt er freiwillig in die Armee ein und wird schwer verwundet. 1955 absolviert er die Moskauer VGIK (Allrussisches Staatliches Institut für Kinematographie). Autor zahlreicher überaus populärer Komödien der Sechziger bis Achtziger Jahre. Stirbt 1993 in Moskau.» (filmarchiv.at)

Poddubenskie chastushki

Mise en scène:   Herbert Rappaport, Union Sovjetique - 1957
Production: Lenfilm - Metteur en scène: Herbert Rappaport - Directeur de la Photographie: Moisej (Mikhail) Magid - L Sokolskij - Musique: N Agafonnikov - Montage: L Lander - Direction artistique: V Volin - Création des costumes: L Shildknekht - Ingenieur du Son: E Nesterov - Acteurs: Ju Pugachevskaja - S Kokovkin - G Mochalova - E Vinichenko - V Timofejev - E Orlova - E Baskakov - R Suvorova - A Mazurina - M Mudrov - S Karpinskaja - Je Rokotova - L Stepanov -
Remarques géneraux: «Das durchgestaltete In- und Miteinander der Künste sollte die (post)stalinistische Gesellschaft einer einzigartigen Form der Kultur zuführen: einer, die den Unterschied von E/U, Hochkultur/Folklore, Stadt/Land oder jung/alt nicht kennt. Im kongenialen DER TRAUM EINES FUSSBALLFANS tanzen also Sportler Ballett oder umgekehrt: Volkstänzer spielen Fußball. Die ČASTUÅ KI AUS PODDUBKI wiederum, freche Sing-Sang-Reime frecher Kolchosenarbeiterinnen (auf ihren verbohrten Vorsitzenden zum Beispiel oder den Traktoristen GriÅ¡a), werden von Laien dargeboten: Kolchosalltag im Leningrader Kirov-Palast der Kultur!» (filmmuseum.at)

Professor Mamlok

Mise en scène:   Adolf Minkin, Union Sovjetique - 1938
Production: Lenfilm - Metteur en scène: Adolf Minkin - Herbert Rappaport - Scénariste: Adolf Minkin - Friedrich Wolf - Herbert Rappaport - D'après : Friedrich Wolf Play - Directeur de la Photographie: Georgij Filatov - Musique: Jurij Kochurov - Nikolaj Timofejev - Acteurs: I Sonne - Oleg Zhakov - S Nikitina - Semjon Mezhinskij - Nina Shaternikova Doktor Inge - Vasilij Merkurjev - Vladimir Chestnokov -
Remarques géneraux: «Rappaports Regie-Debüt, die Friedrich- Wolf-Adaption PROFESSOR MAMLOK, ist ein Anti-Nazi-Film und eine qualvoll analytische, nackt inszenierte Studie des Antisemitismus, in der sämtliche Abstufungen von Erniedrigung-Degradierung-Auslöschung in eisigem Schwarz-Weiß durchdekliniert werden. Einst Heimstätte des renommierten Chirurgen Mamlok wird die Klinik zum Hort des Spotts und der Entfremdung. Am Ende muss Mamlok gehen, um den Hals ein «Jude»-Schild. Einst glaubte er an Aufklärung, Forschung und liberale Werte, hatte mit den Kommunisten ein Problem, wich der Klassenfrage aus. Nun steht er der Rotzbande und ihrer «Rassentheorie» gegenüber. Im Buch nimmt er sich das Leben; der Film ruft zur Revolution. Rotfront!» (filmarchiv.at)

Le dit de la terre sibérienne

(Skazanije om zemlje Sibirskoj), Mise en scène:   Ivan Pyrjev, Union Sovjetique - 1947
Production: Mosfilm - Metteur en scène: Ivan Pyrjev - Scénariste: Ivan Pyrjev - Jevgenij Pomeshchikov - Nikolaj Rozhkov - Directeur de la Photographie: Valentin Pavlov - Musique: Nikolaj Krjukov - Montage: Anna Kulganek - Direction artistique: Artur Berger - Boris Chebotarev - Konstantin Urbetis - Création des costumes: Konstantin Urbetis - Acteurs: Vladimir Uralskij Nosov - Grigorij Shpigel Grigorij Gelajda - Vasilij Zajchikov Vadim Sergejevich - Mikhail Sidorkin - Tatjana Barysheva - Vladimir Zeldin Boris Olenich - Jelena Savitskaja Kapitolina Kondratyevna - Sergej Kalinin Kornei Nefedovich Zavorin - Vera Vasiljeva Nastenka Petrovna Gusenkova - Boris Andrejev Yakov Zakharonovich Burmak - Vladimir Druzhnikov Andrei Nikolayevich Balashov - Marina Ladynina Natasha Pavlovna Malinina -
Sommaire (en Allemand): Andrej Balashov. ein junger Pianist, der während des Krieges eine Verletzung erlitt, beschliesst, die Musik aufzugeben und Moskau, seine Freunde und seine Braut zu verlassen, um in seine Heimat Sibirien zurückzukehren. Er wird Industriezeichner und spielt noch manchmal in Kneipen. Im Kontakt mit seinen Mitbürgern und der grandiosen Landschaft findet er indes die Inspiration wieder und komponiert ein Oratorium, "Das Wort Sibiriens". - Der lyrische Film kann als "orthodoxes" Werk der Stalinzeit betrachtet werden. (Jay Leyda) [Katalog Filmfestival Locarno 2000, pg 211]
Critiques (en Allemand): «(...) Ein Frontheimkehrer nach 1945, der wegen einer Kriegsverwundung nicht mehr als Pianist arbeiten kann und sich zudem von der geliebten Sängerin aufgegeben fühlt, taucht deprimiert in Sibirien unter. Dort findet er als Komponist zu neuer Lebenskraft. Der preisgekrönte Film propagiert deutlich das fortschrittlich "moderne" Sibirien, bietet eindrucksvolle Passagen und stimmungsvolle Landschaftsbilder....» (www.das-capitol.de/ueber-uns/historie_details.php?year=1952&s=2)

Remarques géneraux: «Wie in vielen Kriegsheimkehrerdramen dieser Zeit erhofft sich der Held, ein Pianist aus Moskau, Heilung durch ein Leben in Abgeschiedenheit und Einfachheit. Er zieht nach Sibirien, wo es für Entwurzelte wie ihn Platz und Aufgaben gibt. Ivan Pyr‘ev hatte bereits in den 1930er Jahren die sowjetische Musikkomödie begründet, die mit Leichtigkeit, Witz und romantischem Dekor staatliche Ansprüche und privates Glück, altrussische Traditionen und sowjetische Modernisierung vereinte.

IVAN PYR’EV
Geboren 1901 in Kamen, Russland. 1922 bis 1923 Schauspieler am Proletkult Theater, Schüler von Sergej Eisenstein, später Schüler und Darsteller bei Vsevolod Meyerhold. 1929 Debüt als Regisseur. Einer der profiliertesten Regisseure musikalischer Filmlustspiele in der Sowjetunion. Langjähriger Leiter der Mosfilm-Studios. Stirbt 1968 in Moskau.» (filmmuseum.at)

Start des Films in der DDR am 1. Oktober 1948

Son Bolelshchika

Mise en scène:   Herbert Rappaport, Suisse - 1960
Metteur en scène: Herbert Rappaport - Acteurs: Staatliches Volkstanz- Ensemble der UdSSR -
Remarques géneraux: «Das durchgestaltete In- und Miteinander der Künste sollte die (post)stalinistische Gesellschaft einer einzigartigen Form der Kultur zuführen: einer, die den Unterschied von E/U, Hochkultur/Folklore, Stadt/Land oder jung/alt nicht kennt. Im kongenialen DER TRAUM EINES FUSSBALLFANS tanzen also Sportler Ballett oder umgekehrt: Volkstänzer spielen Fußball. Die ČASTUÅ KI AUS PODDUBKI wiederum, freche Sing-Sang-Reime frecher Kolchosenarbeiterinnen (auf ihren verbohrten Vorsitzenden zum Beispiel oder den Traktoristen GriÅ¡a), werden von Laien dargeboten: Kolchosalltag im Leningrader Kirov-Palast der Kultur!» (filmarchiv.at)

Les Assassins descendent dans la rue

(Ubijcy vykhodjat na dorogu), Mise en scène:   Jurij Tarich, Union Sovjetique - 1942
Production: Tsoks - Metteur en scène: Jurij Tarich - Vsevolod Pudovkin - Scénariste: Vsevolod Pudovkin - Manuel Bolshintsov - D'après : Bertolt Brecht play "Furcht und Elend des Dritten Reiches" - Directeur de la Photographie: Boris Bolchek - Era Saveljeva - Musique: Nikolaj Krjukov - Direction artistique: Artur Berger - Acteurs: Mikhail Astangov - Boris Vladimirovich Blinov - Ada Vojtsik Marta - Aleksandra Danilova - Oleg Zhakov - Olga Zhiznjeva - Sofija Magarill - Georgi Svetlani - Aleksandr Violinov -
Remarques géneraux: «Eine Studie über die Entfaltung des nationalsozialistischen Terrors im Privaten. Der Film, von Bert Brechts Drama Furcht und Elend des Dritten Reiches inspiriert, wurde von Pudovkin in Alma Ata realisiert. In die kasachische Hauptstadt waren im Herbst 1941 die Moskauer Studios vor den herannahenden deutschen Truppen evakuiert worden. Nach seiner Fertigstellung wurde DIE MÖRDER MACHEN SICH AUF DEN WEG allerdings verboten. Offiziell, weil er zu sehr Mitgefühl für die Opfer und zu wenig Hass auf die Täter erzeugen würde. Ohne Schwierigkeiten konnte der Terror aber auch als Entlarvung der eigenen Verhältnisse gelesen werden.

VSEVOLOD PUDOVKIN
1893 in Pensa, Russland. Ab 1920 Studium an der Moskauer Filmhochschule. 1922 wird Lew Kulešov sein Lehrer. Seit 1925 Regisseur. Einer der wichtigsten russischen Filmtheoretiker. Stirbt 1953 in Riga. Filme (Auswahl): DIE MUTTER (1926), STURM ÜBER ASIEN (1928)

JURIJ TARIČ
Geboren 1885. Studium an der Moskauer Universität. Regiedebüt 1925. Leitung des Studios Mongolkino 1943 bis 1945.» (filmarchiv.at)

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