Das Kaninchen bin ich

Regie: Kurt Maetzig, Deutsche Demokratische Republik, 1965

Deutsche Demokratische Republik, 1965
Szenenphoto aus Das Kaninchen bin ich, © DEFA Deutsche Film-Aktiengesellschaft, Berlin DDR


Stab und Besetzung

Produktion DEFA Deutsche Film-Aktiengesellschaft, Berlin DDR
Regisseur Kurt Maetzig
Drehbuch Manfred Bieler
Nach einer Vorlage von Manfred Bieler [Roman oder Erzählung]
Kamera Erich Gusko
Musik Reiner Bredemeyer
Gerhard Rosenfeld
Darsteller Maria Besendahl
Peter Borgelt [Vorsitzender des Gerichts]
Christoph Engel [Major Helmrich]
Annemarie Esper [Edith Grambow]
Hans Hardt-Hardtloff [Herbert Wolf]
Walter Jendrich [Polizist im Gerichtssaal]
Walter Jupé [Schuldirektor]
Alfred Müller [Paul Deister]
Irma Münch [Gabriele Deister]
Willi Narloch [Oskar]
Helmut Schellhardt [Bürgermeister]
Willi Schrade [Ulli]
Rudolf Ulrich [Grambow]
Ilse Voigt [Marias Tante]
Ilse Voigt [Maria Morczek]
Ilse Voigt [Staatsanwalt Hoppe]
Ilse Voigt [Dieter]

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,37 - Ratio: 1:1,37 - Schwarz-Weiss Film,Länge: 110 Minuten
Tonsystem: mono
Premiere: 26. Oktober 1965 in DDR
FSK ab 12 Jahren,
Vorhandene Kopien: Kopien des Films sind erhalten
Szenenphoto aus Das Kaninchen bin ich, © DEFA Deutsche Film-Aktiengesellschaft, Berlin DDR

Inhaltsangabe
Die elternlose Maria Morzeck lebt bei ihrer Tante Hete und arbeitet als Kellnerin im Bayrisch-Zell. Eigentlich wollte sie Slavistik studieren und Dolmetscherin werden. Doch weil ihr Bruder Dieter wegen staatsgefährdender Hetze zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, liess man sie nicht zum Studium zu. Durch puren Zufall lernt Maria Paul Deister kennen, ihre erste grosse Liebe. Als sich herausstellt, dass er der Richter ihres Bruders ist, versucht sie, diese Liebe nicht mit Dieters Fall zu belasten. Doch je näher sie Paul kennen lernt, desto mehr Fragen drängen sich ihr auf. Sie merkt, dass er Menschen ebenso wie Gesetze nur für seine Karriere benutzt. Sie schreit ihm ihre Verachtung ins Gesicht und verlässt ihn enttäuscht. Als der vorzeitig entlassene Bruder von dem Verhältnis erfährt, schlägt er seine Schwester zusammen. Maria zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus und ist entschlossen, um ihren Studienplatz zu kämpfen. (mdr Presse)

Kritiken : «Beissende Kritik am DDR-System» (tele 10/2018)
Anmerkungen : Um die besondere Gefährlichkeit dieses Films hervorzuheben, schimpfte Walter Ulbricht alle ihm nicht genehmen Gegenwartsfilmedes DEFA-Jahrgangs 1965 Kaninchenfilme. Mit dem berüchtigten 11.Plenum sorgten die Genossen für ein Verbot. Die literarische Vorlage für DAS KANINCHEN BIN ICH stammt von Manfred Bieler, doch sein Roman durfte nicht erscheinen. Kurt Maetzig, einer der renommiertesten DEFA-Regisseure, glaubte dennoch, dass man nach dem Bau der Mauer 1961 kritischer mit den DDR-Problemen umgehen könnte. Er wollte etwas "vom Lebensgefühl der jungen Generation vermitteln und zwar ohne Schablone und ins Bild gesetztes Wunschdenken", erklärte er während der Dreharbeiten. Freilich verspreche er sich "nicht unbedingt allgemeine Zustimmung, aber einen lebhaften Meinungsstreit". Der fand - s.o. - nicht statt, stattdessen übte sich der Regisseur in demütigender Selbstkritik. Der Film erlebte erst im März 1990 seine Kinopremiere - und das Publikum war erstaunt ob des entlarvenden Humors, mit dem die klarsichtige Gesellschaftskitik vermittelt wurde und der ausgezeichneten Darstellerleistungen. Allen voran Angelika Waller, die ihr Debüt mit der Wandlungsfähigkeit eines Naturtalents gab. (mdr Presse)

Der Film "Das Kaninchen bin ich" entstand nach dem gleichnamigen Roman von Manfred Bieler und beschreibt - als scheinbar private Romanze - kritisch die Entwicklung einer Frau zur mündigen Bürgerin. Er gilt neben "Ehe im Schatten" von 1947 als bedeutendstes Werk des DEFA-Mitbegründers Kurt Maetzig. Wie die literarische Vorlage aus dem Jahr 1963, die nicht erscheinen durfte, fiel auch dieser Film dem Verbot der SED um Opfer. "Kaninchenfilme" wurden daraufhin alle Filme genannt, die nach dem XI. Plenum des ZK der SED im Dezember 1965 verboten wurden. Erst nach der Wende - und dank der Initiative des ehemaligen Staatlichen Filmarchivs der DDR - konnte "Das Kaninchen bin ich" 1989 in Ost-Berlin uraufgeführt werden. In einem Interview sagte Kurt Maetzig 1965 über seinen Film: "Mit der Figur der Maria wollen wir etwas vom Lebensgefühl unserer jungen Generation vermitteln (...). Ich glaube, der beste Teil unserer Jugend ist nicht unbedingt der immer allem bedingungslos zustimmende, sondern vielmehr der, der bemüht ist, das Leben in seiner Kompliziertheit erst einmal zu begreifen und zu verstehen, und dann erst Stellung bezieht." (3Sat Presse)

General Information

Das Kaninchen bin ich is a motion picture produced in the year 1965 as a Deutsche Demokratische Republik production. The Film was directed by Kurt Maetzig, with Maria Besendahl, Peter Borgelt, Christoph Engel, Annemarie Esper, Hans Hardt-Hardtloff, in the leading parts.

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