Der Tiger von Eschnapur

Regie: Fritz Lang, Deutschland, Italien, Frankreich, 1958

Deutschland, Italien, Frankreich, 1958
Plakatmotiv Der Tiger von Eschnapur, © CCC-Filmkunst Berlin, Rizzoli Film s.p.a., Roma, Regina S.A., Paris, Critérion Film


Stab und Besetzung

Produktion CCC-Filmkunst Berlin
Rizzoli Film s.p.a., Roma
Regina S.A., Paris
Critérion Film
Produzent Artur Brauner
Regisseur Fritz Lang
Regieassistent Fritz Lang
Eva Ebner [(Nicht genannt )]
Drehbuch Werner Jörg Lüddecke
Nach einer Vorlage von Thea von Harbou [Roman oder Erzählung]
Kamera Richard Angst
Musik Michel Michelet
Gerhard Becker
Schnitt Gerhard Becker
Architekt Helmut Nentwig
Willy Schatz [(Unter dem Namen Willi Schatz)]
Kostümbild Claudia Hahne-Herberg [(Unter dem Namen Claudia Herberg)]
Darsteller Debra Paget [Seetha the Sheeva dancer]
Paul Hubschmid [Harald Berger / Henri Mercier]
Walther Reyer [Maharadjaj Chandra]
Claus Holm [Dr. Walter Rhode]
Sabine Bethmann [Irene Rhode]
Luciana Paoluzzi [Bharani - Seetha's servant]
René Deltgen [Prince Ramigani]
Jochen Blume [Asagara - the Engineer]
Jochen Brockmann [Padhu - Ramigani's ally]
Jochen Brockmann [Ramigani's servant]
Valerian Inkizhinov [Yama (Unter dem Namen Inkijinoff)]
Richard Lauffen [Bhowana]

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:2,35 - Ratio: 1:2,35 - Farbfilm Eastmancolor,Länge: 111 Minuten, 3046 Meter
Tonsystem: Stereo
Premiere: 22. Januar 1959 in Hannover, Palast-Theater
Szenenphoto aus Der Tiger von Eschnapur, © CCC-Filmkunst Berlin, Rizzoli Film s.p.a., Roma, Regina S.A., Paris, Critérion Film

Inhaltsangabe
Der deutsche Architekt Harald Berger (Paul Hubschmid) reist ins indische Fürstentum Eschnapur, um für den Maharadscha Chandra (Walter Reyer) Krankenhäuser und Schulen zu errichten. Auf dem Weg durch den Dschungel rettet er die geheimnisvolle Seetha (Debra Paget) vor einem gefürchteten Tiger. Dabei verliebt er sich in die schöne Inderin, nicht ahnend, dass sie die Auserwählte seines verwitweten Auftraggebers ist. Die nicht standesgemäßen Heiratspläne des Herrschers, der eine Tänzerin zur Nachfolgerin der verstorbenen Maharani machen will, rufen die Empörung der Priesterschaft hervor. Fürst Ramigani (René Deltgen), Chandras intriganter Bruder, will den Aufstand nutzen, um die Macht zu ergreifen. Während die Revolte sich zuspitzt, findet Chandra heraus, dass Berger sich heimlich mit Seetha trifft. Der eifersüchtige Fürst wirft seinen Nebenbuhler einem Tiger zu Fraß vor, doch Berger besiegt die blutrünstige Bestie und flieht gemeinsam mit Seetha. Während die beiden in einen mörderischen Sandsturm geraten, trifft Bergers Chef Dr. Walter Rhode (Claus Holm) in Eschnapur ein. Der Maharadscha erteilt ihm den Auftrag zum Bau eines prächtigen Grabmals für seine große Liebe. Seetha ist aber noch am Leben. (ARD Presse)

Szenenphoto aus Der Tiger von Eschnapur, © CCC-Filmkunst Berlin, Rizzoli Film s.p.a., Roma, Regina S.A., Paris, Critérion Film
Szenenphoto aus Der Tiger von Eschnapur, © CCC-Filmkunst Berlin, Rizzoli Film s.p.a., Roma, Regina S.A., Paris, Critérion Film
Anmerkungen : "Hintergrundinformationen:
Drehbuch nach einem Roman von Thea von Harbou

Der aufwendig ausgestattete Abenteuerfilm, den Altmeister Fritz Lang während seiner kurzzeitigen Rückkehr aus Hollywood 1958 in Deutschland realisierte, basiert auf einem Buch von Thea von Harbou. Es ist nach Joe Mays Erstverfilmung aus dem Jahre 1921 und Richard Eichbergs Remake von 1938 die dritte Verfilmung des exotisch-romantischen Stoffes.

Nach seinem 1919 entstandenen Regiedebüt 'Halbblut' drehte Fritz Lang in den darauf folgenden Jahren eine Reihe von Filmen, die unerreichte Klassiker geworden sind: Die Stummfilme 'Der müde Tod' (1921), 'Die Nibelungen: Siegfrieds Tod' und 'Kriemhilds Rache' (1923/24) sowie den frühen Science-Fiction-Film 'Metropolis' (1927), seinen ersten Tonfilm 'M - Eine Stadt sucht einen Mörder' (1931) und 'Das Testament des Dr. Mabuse' (1932). Im April 1933 trennte sich Lang von seiner ersten Frau, der Schriftstellerin Thea von Harbou, und verliess das nationalsozialistische Deutschland. In den USA entstand der überwiegende Teil von Langs Werk, darunter auch der berühmte Anti-Nazi-Film 'Auch Henker sterben' ('Hangmen also Die', 1943), an dessen Drehbuch Bertolt Brecht mitschrieb." (Arte Presse)

"Harald Bergers Abenteuer in Indien. Er wurde eingeladen, um die Infrastruktur in dem Fürstentum Eschnapur zu modernisieren, aber er ist sofort in die Exotik des Schauplatzes verstrickt. Als er einer Prinzessin das Leben rettet, sieht diese in der Heldentat ein Wunder: „Zwei Tiger haben hier gegeneinander gekämpft." Der Maharadscha hat einen Architekten ins Land geholt, und einen Nebenbuhler bekommen. Enno Patalas schrieb 1959 in der Filmkritik: „Langs deutsches Comeback wirkt wie das eines Veteranen, der dreissig Jahre kein Filmstudio besucht, kein Drehbuch in der Hand gehabt hat und keinen Film gesehen hat: dramaturgisches Ungeschick, künstlerische Indifferenz und schlechter Geschmack vereinen sich in ihm wie sonst nur bei Veit Harlan. Selbst die Möglichkeit des Abenteuerlichen, von denen die früheren Verfilmungen des Stoffes, durch May und Eichberg, einen Schatten enthielten, lässt Lang ungenutzt. Über abgebrochenen Motiven und nichtssagenden Einstellungen macht sich ein blumiger Dialog breit, wie man ihn ähnlich nur aus frühester Stummfilmzeit kennt, als man dergleichen gereimt, efeu-umrankt und rosa-koloriert im Zwischentitel zeigte. Nur wenn die Leprakranken im graugrünen Kellergelass langsam auf die vom Helden geöffnete Tür zurobben und ihre Körper dabei ein symmetrisches Ornament formen, zeigt sich der Lang von NIBELUNGEN und METROPOLIS - wenn auch karikiert. Statt die fatale Ideologie des alten Drehbuchs durch die Phantastik des abenteuerlichen Geschehens zu verdrängen, paralysiert Lang alle Spannung zugunsten west-östlichen Pseudo-Tiefsinns. Das Resultat sieht so aus, dass die Helden in vier Kategorien zerfallen: Erstens reinrassige Europäer, die prinzipiell gut, zweitens reinrassige Inder (Asiaten), die prinzipiell schlecht sind, drittens eurasische Mischlinge, deren Güte sich schliesslich erweist, und viertens europäisch erzogene Inder, deren Schlechtigkeit sich später herausstellt (das „Blut", die „Rasse", ist eben stärker als alle Erziehung!). So bedeutet DER TIGER VON ESCHNAPUR (Fortsetzung folgt!) den posthumen Sieg der Thea von Harbou, dieser ewigen Frauenschaftsführerin des deutschen Films, über den Emigranten Lang." Tatsächlich ist der TIGER VON ESCHNAPUR eine Rückkehr zu den Anfängen Langs, zur Exotik von HARAKIRI, und zu einer Identitätspolitik, die seit METROPOLIS nichts gelernt hat. Man konnte diesen Film vielleicht nur aus der Distanz lieben, wie es die Franzosen taten, die in diesem Farbenprospekt mit Götterhimmel eine Radikalisierung der Lang’schen Abstraktionen sahen, für deren Charakter es damals den Begriff Camp noch nicht gab." (Filmarchiv Austria)

General Information

Der Tiger von Eschnapur is a motion picture produced in the year 1958 as a Deutschland, Italien, Frankreich production. The Film was directed by Fritz Lang, with Debra Paget, Paul Hubschmid, Walther Reyer, Claus Holm, Sabine Bethmann, in the leading parts. There are no reviews of Der Tiger von Eschnapur available.

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

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