Northwest-Passage

Nordwest-Passage

Regie: King Vidor, USA, 1940

USA, 1940
Szenenphoto aus Northwest-Passage, © Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)


Stab und Besetzung

Produktion Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regisseur King Vidor
Drehbuch Talbot Jennings
Laurence Stallings
Story Kenneth L. Roberts [Roman oder Erzählung]
Kamera William V. Skall
Sidney Wagner
Musik Herbert Stothart
Darsteller Walter Brennan [Hunk]
Ruth Hussey [Elizabeth]
Nat Pendleton [Cap]
Spencer Tracy [Rogers]
Robert Young [Towne]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm - Farbe,Länge: 120 Minuten
Tonsystem: mono
Premiere: 2. Juli 1940 in

Inhaltsangabe
Langdon Towne ist, zum Kummer seiner Eltern, bürgerlichen Berufen nicht sehr zugeneigt. Als er schließlich auf der Harvard Universität Krach mit den Professoren bekommt, legen ihm seine Eltern nahe, die Familie zu verlassen. Langdon, mit sich und der Welt uneins, gerät auch noch mit dem Gesetz in Konflikt und entschließt sich, in die Wälder zu gehen. 'Hunk' Marriner, ein alter Freund, und 'Cap' Huff begleiten ihn. Auf ihrem Weg begegnen die drei einem seltsamen Mann in einer noch seltsameren Uniform: Major Robert Rogers. Als der Grog, den sie zusammen mit Rogers getrunken haben, seine Wirkung verliert, finden sie sich als 'Soldaten' in der Truppe des Majors wieder. Zusammen mit den harten Burschen brechen sie in die Wildnis auf, um die Indianer-Siedlung St. Francis zu vernichten.

Der Marsch durch Sümpfe und Wildnis, das Leben ohne Wärme, Schutz und Sicherheit sind kaum zu ertragen. Viele verlieren den Mut, mancher das Leben. Nur durch die unbeugsame Härte des Majors wird St. Francis erreicht und der Zweck der Expedition erfüllt. Obgleich der Rückmarsch noch furchtbarer ist als alles Bisherige, finden Rogers und Langdon Gelegenheit, über die sagenhafte Nordwest-Passage zu sprechen, einen angeblichen Wasserweg von der Ost- zur Westküste Amerikas. Seit Jahren haben Hunderte von Männern immer wieder versucht, einen solchen Weg zu erschließen.

Zusammen mit wenigen Überlebenden erreichen Langdon und der Major das verlassene Fort Wentworth. Als Held umjubelt, kann der junge Mann in seine Familie und in die Arme seiner Verlobten zurückkehren.

Major Rogers jedoch rüstet sich für eine neue und noch gefährlichere Expedition. Von der Festung Detroit aus will er eine nordwestliche Route zum Pazifik finden.... (BR Presse)

Kritiken : "Geschichte einer Strafexpedition gegen die unter französischer Herrschaft ì
stehende Indianersiedlung St. Francis, deren Bewohner Engländer massakriert ì
hatten. In of nicht mehr nachvollziehbarem, naivem Pathos gehaltene ì
Verherrlichung von Kriegsleistungen der amerikanischen Besiedlungsgeschichte ì
des 18. Jahrhunderts." (Filmberater 66/236)
Anmerkungen : Remakes: "Frontier Rangers" von Jacques Tourneur 1958, auch "Fury River", siehe auch unter "Mission of Danger" von Jacques Tourneur 1959

Hintergrundinformationen:
Mit 'Nordwest-Passage' verfilmte Oscarpreisträger King Vidor den ersten Teil des gleichnamigen historischen Romans von Kenneth Roberts über die Suche und Entdeckung der Nordwest-Passage, dem nördlichen Wasserweg zum Pazifik: 'Wir haben nur ... den Prolog zur Haupthandlung verfilmt. Der zweite Teil wurde nie gemacht, weil den Produzenten der Mut fehlte.' In den Hauptrollen glänzen Spencer Tracy, Robert Young und Walter Brennan.

Die Herstellung von 'Nordwest-Passage' unter der Regie von King Vidor gehört zu den schwierigsten Aufgaben, die je von erfahrenen Filmleuten in Hollywood bewältigt wurden. Voraussetzung für diese Geschichte einer Expedition in die unerschlossenen Gebiete Nordamerikas um die Mitte des 18. Jahrhunderts waren stilechte, landschaftliche Szenerien. Darum zogen die Hollywood-Leute mit ihren Farb-Kameras für viele Wochen in die unwegsamen Gebiete des Staates Idaho. Bis auf einige Anfangsszenen wurde hier, im Sumpf und Morast, in Urwäldern und im Buschgebiet, der gesamte Film gedreht. Tausende von Komparsen wurden gebraucht. Man holte dreihundert Indianer aus einem Reservat. Die ganze Nationalgarde von Idaho wurde mobilisiert.

Regisseur King Vidor (1894 - 1982), der 1979 einen Sonder-Oscar für 'sein unvergleichliches Wirken als innovativer und schöpferischer Filmemacher' bekam, sagte zur Entstehungsgeschichte seines ersten Farbfilms: 'Wir haben nur den ersten Teil des Romans verfilmt, der eher ein Prolog zu der Haupthandlung ist. Der zweite Teil wurde nie gemacht, weil dem Produzenten der Mut dazu fehlte. Im ersten Teil ist Rogers ein gewaltiger Held, aber der zweite Teil zeigt, wie er zerbricht, wir erleben seine Desintegration, und man hatte Angst, das würde das Publikum der Zeit nicht fressen. Wir bauten also den ersten Teil so aus, dass es für einen abendfüllenden Film langte. Aber es galt immer als verabredet, dass ich dann den zweiten Teil als Film für sich drehen sollte. Für etliche Wochen wurden sogar noch die Darsteller unter Vertrag gehalten. Aber es sollte nicht sein, und ein anderer Regisseur - ich glaube, es war Jack Conway - hat den Film zu Ende gedreht. Der Produzent rief mich an und wollte wissen, ob ich damit einverstanden sei. Ich war so deprimiert, dass ich nicht die ganze Geschichte drehen durfte, dass ich widerwillig einwilligte.' (BR Presse)

Informationen zu Spencer Tracy:

'Major Robert Rogers' alias Spencer Tracy (1900 - 1967) stand 1940 auf dem Höhepunkt seiner Karriere und gehörte zu den Top-Stars der Produktionsfirma Metro Goldwyn Mayer. Tracy hatte als Theaterschauspieler am Broadway begonnen, bis der Film auf ihn aufmerksam wurde und die 'Fox' ihn nach Hollywood holte. Er begann als Schurkendarsteller, seinen Durchbruch feierte er mit einer komplexen Charakterrolle in 'Fury' (Fritz Lang, 1936). Schon ein Jahr später erhielt er für 'Manuel' seinen ersten Oscar, 1938 für 'Teufelskerle' den zweiten. Sieben weitere Nominierungen kommen auf sein Preise-Konto, darunter für 'Stadt in Angst', 'Der alte Mann und das Meer' und für seinen letzten Film 'Rat mal, wer zum Essen kommt' (1968) mit Katharine Hepburn. 1942 stand er in 'Die Frau, von der man spricht' zum ersten Mal gemeinsam mit dieser wunderbaren Schauspielerin vor der Kamera - es war der Auftakt einer Reihe von Filmen, in denen sich Tracys trockener Humor und der scharfe Witz der Hepburn ideal ergänzten und die die beiden zu einem der beliebtesten Filmpaare der damaligen Zeit machten. Auch im realen Leben waren sie seit ihrem ersten gemeinsamen Film ein unzertrennliches Paar bis zu Spencer Tracys Tod.

Informationen zu Robert Young:

In der großen Karriere des vielseitigen Hollywood-Stars Robert Young (1907 - 1998) gilt die Darstellung des Kartographen Langdon Towne als 'die eindringlichste. Vom aufrechten Vorarbeiter in Fritz Langs Western 'Überfall der Ogalalla' (1940) über einen Jungvermählten in 'Belvedere räumt auf' (1948) bis zum Großbürger im viktorianischen Melodrama 'Das Schicksal der Irene Forsythe' (1949) reichte das Rollenspektrum des amerikanischen Schauspielers. Seine Spezialität aber waren leicht ironische Lebemänner ('Was geschah gestern?', 1935) und frivol-unwiderstehliche Schürzenjäger ('Ich traf ihn in Paris', 1937), obwohl er auch in Cowboy-Kluft ('An der Spitze der Apachen', 1952) eine gute Figur machte' (Lexikon des Internationalen Films). Sein Debüt hatte der gelernte Bankkaufmann 1931 in einem 'Charlie-Chan'-Film ('Der Tod ist ein schwarzes Kamel') gegeben und sofort von MGM einen langfristigen Vertrag bekommen. 'Adrett, gut aussehend und von jungenhafter Sorglosigkeit', war er der ideale Darsteller eleganter Screwball-Comedies - ein Star der zweiten Riege hinter den Heroen wie Tracy, Cooper, Wayne oder Gable. Weltweit berühmt aber machte ihn nicht die Leinwand, sondern der Bildschirm, der in den 50er Jahren die Haushalte eroberte. Als Jim Anderson, Ehemann und dreifacher Vater, wurde er mit der langlebigen Serie 'Vater ist der Beste' (von 1954 - 1960 über 200 Folgen) zum ersten Superstar des neuen Mediums, die Serie zur Urahnin der heutigen Soapoperas. Ende der 60er Jahre folgte der zweite sensationelle TV-Coup mit 'Dr. Marcus Welby' (1969 - 1976), dem in den 80er Jahren zwei lange TV-Spielfilme folgten. Sein Krankenhausdoktor war kein Halbgott in Weiß, er war menschlich, verständnisvoll, voller Hingabe und Geduld. Young, der diese beiden Prototypen perfekter sozialer Anpassung so überzeugend zu zeichnen verstand, war selbst ein 'Schwieriger': 30 Jahre lang dauerte sein Kampf gegen seine Alkoholkrankheit und schwere Depressionen, bis er nach der Kette von Niederlagen 1991 versuchte, Selbstmord zu begehen. Auch dass seine Ehe mit der Frau, die er als 17-Jähriger kennen gelernt hatte, immer noch intakt war, hatte ihn von diesem Verzweiflungsschritt nicht abhalten können. Sieben Jahre später - und drei Jahre nach dem Tod seiner Frau - erlag er einem Lungenleiden.

Informationen zu Walter Brennan:

1927 gab Richard Thorpe Walter Brennan (1894 - 1974), der vor seinem Einstieg als Statist und Stuntman in Hollywood als Bankgehilfe, Holzfäller und Vaudeville-Künstler sein Geld verdiente, die erste Chance, sich als Schauspieler zu beweisen in 'Ridin' Cowboy'. Fünf Jahre später verlor der viel beschäftigte Nebendarsteller durch einen Unfall seine Vorderzähne 'und bekam so das Image des 'zahnlosen Alten', viele seiner Rollen erhielten dadurch die komische Komponente' (Filmschauspieler International).

Brennan stieg rasch in die erste Riege der 'zweiten Helden' auf, zahlreiche Western, Abenteuerfilme, Musikfilme und Komödien prägte er durch sein außergewöhnliches Talent und unschlagbare Leinwandpräsenz, die ihm drei Oscars als bester Nebendarsteller einbrachte: 1936 als der Holzfäller Sam Bostrom in dem Hawks-Wyler-Abenteuer 'Nimm, was Du kriegen kannst' an der Seite von Joel McCrea, 1938 als Peter Goodwin in David Butlers 'Kentucky' und vor allem unvergesslich als Roy Bean in 'Der Westerner' - ein schauspielerischer Bravourakt, der nur deswegen als 'Nebenrolle' klassifiziert wurde, weil der große Gary Cooper sein Partner war. 1942 wurde er noch einmal nominiert in 'Sergeant York' wieder mit Cooper in der Hauptrolle. Auf über 200 Rollen in 45 Jahren (1927 - 1972) brachte es Walter Brennan - und auf einen der streng rationierten Sterne des berühmten 'Walk of Fame' am Hollywood-Boulevard. (BR Presse)

General Information

Northwest-Passage is a motion picture produced in the year 1940 as a USA production. The Film was directed by King Vidor, with Walter Brennan, Ruth Hussey, Nat Pendleton, Spencer Tracy, Robert Young, in the leading parts.

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