Cuando pasen las grullas

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Dirección: Mikhail Kalatozov, Unión Soviética, 1957

Unión Soviética, 1957
Plakatmotiv Cuando pasen las grullas, © Mosfilm


Génénerique

Producción Mosfilm
Productor Mikhail Kalatozov
Director Mikhail Kalatozov
Guión Viktor Rozov
Nach einer Vorlage von Viktor Rozov [Play: "Die Ewig Lebenden"]
Fotografía Sergej Urusevskij
Música Sergej Urusevskij
Montaje Sergej Urusevskij
Arquitecto Jevgenij Svidjetelev
Kostümbild Leonid Naumov
Interpretación Tatjana Samojlova [Veronika]
Aleksej Batalov [Boris]
Vasilij Merkurjev [Fjodor Ivanovich]
Aleksandr Shvorin [Mark]
Svjetlana Kharitonova [Irina]
Svjetlana Kharitonova
Antonina Bogdanova [Grossmutter]
Boris Kokovkin [Tjernov]
Jekaterina Kuprijanova [Anna Mikhajlovna]
Konstantin Nikitin [Volodja]
Valentin Zubkov [Stepan]

Détails techniques
Categoria: Largometraje
Información tecnica: Format: 35 mm - Ratio: 1:1,66 - Blanco y Negro,
Sistema de sonido: mono
Szenenphoto aus Cuando pasen las grullas, © Mosfilm

Synopsis (en Alemán)
"Die Kraniche am Himmel zieh'n hoch droben ihre Bahn - schau einmal hin, schau zweimal hin, dann sieh mich wieder an ..." Unbeschwert und verliebt schlendern Veronika (Tatjana Samoilowa) und Boris (Alexej Batalow) am Kai der Moskwa entlang. Der folgende Tag nimmt ihnen den Frieden. Boris meldet sich freiwillig an die Front, für einen Abschied ist keine Zeit mehr und so lässt er seinem "Eichhörnchen" ein Eichhörnchen mit einer versteckten Liebeserklärung übergeben. Veronika verliert bei einem Luftangriff ihr Zuhause und ihre Eltern und zieht zu Boris' Familie. Aus Verzweiflung und Einsamkeit gibt sie schließlich dem Drängen von Boris' drückebergerischem Bruder nach und heiratet Mark (Alexander Schworin). Doch das Gefühl der Schuld gibt sie nicht frei. In einer Ehe, die keine mehr ist, büßt sie, wartet und hofft weiter nur auf Boris. Der Nachricht eines Kriegskameraden, dass Boris gefallen ist, will Veronika nicht glauben und eilt bei Kriegsende mit Blumen im Arm an den Bahnhof, wo man die heimkehrenden Soldaten empfängt. Ihre Blumen bekommen andere Menschen, und die Kraniche fliegen über Moskaus Himmel. Veronikas und Boris' Sehnsucht nach einem freien und glücklichen Leben hat sich nicht erfüllt. Für Veronika bleibt nur der letzte Gruß des Geliebten, den sie zu spät gefunden hat ... (ARD Presse)

Critiche (en Alemán): "Die Geschichte eines Mädchens, das im Krieg seinen Verlobten verliert und nun gezwungen wird, einen Drückeberger zu heiraten. Ein Film, der nicht nur durch seine Thematik, sondern auch durch seine hinreissende Gestaltung alle Welt aufhorchen liess." (Falter Studio Kinos, Mümchen)

"In Russland ist die Filmproduktion Sache des Staates. Sie hat deshalb in erster Linie der staatlichen Ideologie zu dienen. Es ist also weder erstaunlich noch bedauerlich, wenn wir kaum je einen russischen Film zu sehen bekommen und also kein rechtes Bild darüber bekommen, wieweit der russische Film noch in den Fusstapfen jener einmaligen Gestaltungskunst daher geht, wie sie Eisenstein und Pudowkin verkörpert haben. Es wäre uns ja auch kaum möglich, ein russisches Werk ganz unbefangen zu betrachten, da alle Freude an der schönen Gestaltung überschattet würde von der Erinnerung an Grausamkeiten, die den gleichen russischen Staat als Urheber haben und alle Kunst ein wenig mit dem Geschmack des Verlogenen versehen. - Dies mag man auch an diesem Film feststellen, der uns thematisch so unrussisch vorkommen kann: keine Propaganda, keine Verherrlichung der Revolution oder der Arbeiterschaft, kein Heroismus. Es wird eine Geschichte erzählt, wie sie während eines Krieges in jedem Lande vorkommen könnte: ein Mädchen blieb ohne Nachricht von seinem Bräutigam, der im Felde steht, es verliert seine Eltern bei einem Bombenangriff und unternimmt in seiner äussersten Verlassenheit eine Kurzschlusshandlung: es lässt sich von einem anderen Burchen - dem Vetter seines Bräutigams - überreden, ihn zu heiraten. Aber damit wird es nicht glücklich, da seine Gedanken bei seinem Bräutigam sind. Dass er indessen gefallen ist, ahnt es nicht, und als ein Kamerad ihm diese Nachricht bringt, will es dies auch gar nicht glauben. Erst das Kriegsende bringt ihm diese Gewissheit, aber nun weiss es sich zu fassen. Diese elegisch gestimmte Erzählung ist in ein filmisches Gewand von grosser Zartheit, von starker Poesie, voll Feingefühl für seelische Regungen gekleidet - schlechthin von einer Liebenswürdigkeit und Menschlichkeit, die ganz entgegengesetzt sind dem, was wir heute beim Klang des Namens Russland fühlen (und die in manchem Zuschauer die lebensgefährliche Illusion von einer geistigen Koexistenz auslösen oder sonstwie die russische Gefahr verharmlosen könnten)." (Der Filmberater, Dezember 1958, XVIII. Jahrgang Nr. 19)

"Die sehr sensibel dargestellte Tragik während des letzten Weltkrieges, dessen Chaos wiederspiegelnd: das Mädchen fällt widerstrebend dem intellektuellen Bruder ihres Verlobten, einem Drückeberger, anheim, während jener an der Front stirbt. Kunstvolle russische Filmschöpfung mit selbstkritisch - patriotischer Haltung bei nur geringer politischer Lehrhaftigkeit. Sehenswert." (Filmdienst 7298 / 6000 Filme)

"Die Geschichte einer vom Krieg zerrissenen Liebe: Veronika lässt sich von dem intellektuellen Bruder ihres Verlobten, einem Drückeberger, verführen, während Boris an der Front stirbt. Der sensibel gestaltete Film des vormaligen Dokumentaristen Kalatosow war einer der wenigen Welterfolge des sowjetischen Kinos der 50er Jahre. Seine Wirkung verdankt er vor allem seiner selbstkritisch - patriotischen Sicht bei nur geringer politischer Lehrhaftigkeit sowie der wunderbaren Kaneraarbeit." (Lexikon des Internationalen Films)

"Ein künstlerische Explosion brachte das Jahr 1957 mit dem Film 'Die Kraniche ziehen' des Regisseurs Kalatosow, Szenarium: W. Rosow, Kamera: S. Urussewski. Kein Film in der ganzen Welt ist in diesem Jahr mit gleichen Superlativen bedacht worden wie dieses Werk des sozialistischen Realismus. Das war ein Film, in dem der Inhalt die ihm gemässe Form gefunden hatte und der erst aus dieser vollkommenen Einheit heraus ein überwältigendes Kunstwerk geworden war. Während der Internationalen Filmfestspiele in Cannes 1958 wurde der Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Die Hauptdarstellerin, Tatjana Samoilowa, war der Mittelpunkt des Festivals.

'Die Kraniche ziehen' erzählt vom tragischen Schicksal eines jungen Mädchens im Kriege. Veronika (Tatjana Samoilowa) fühlte sich vor Beginn der Kampfhandlungen als das glücklichste Geschöpf der Welt. Sie lebte nur dem Glück der ersten Liebe, die sie für den jungen Arbeiter Boris (Alexej Batalow) empfand. Dieser junge Arbeiter ist eine der schönsten Gestalten des neuen sowjetischen Films. Boris meldet sich freiwillig, als das Land von den Faschisten überfallen wird. Schon in den ersten Kämpfen trifft ihn die tödliche Kugel. Veronika bleibt ohne Nachricht. Als die Eltern des Mädchens bei einem Bombenangriff umkommen und von Boris immer noch keine Nachricht kommt, bleibt in ihr nur eine grosse Leere zurück. Boris' Bruder Mark, ein Musikstudent, hat es verstanden, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Er wirbt um die Braut des Bruders. In einer Bombennacht, in der das Mädchen in seiner Not am Rande des Wahnsinns steht, zwingt es der Feigling, seine Frau zu werden. Sie lebt an der Seite des ungeliebten Mannes und stürzt sich in die Arbeit, um zu vergessen. Als sie, überall verfolgt von der Schmach ihres Treubruchs, die Nachricht von Boris' Tod erhält, weigert sie sich, es zu glauben. Ein elternloser Junge gibt ihrem Leben nach der Trennung von ihrem Manne wieder einen Sinn. Am Tage des Sieges schmückt sie sich mit ihrem schönsten Kleid, nimmt den Arm voller Blumen und geht zum Bahnhof, um dort ihren Boris zu empfangen. Aber er ist nicht dabei, er wird nie wiederkehren. Da gibt sie, noch schmerzerfüllt, die Blumen denen, die mit ihm waren. In ihrem Herzen wird er weiterleben als der liebste Mensch, der sein Leben gab, damit sie leben konnte. Ihre Schuld vor Boris hat sie durch ihr eigenes Leid gebüsst.

Als dieser Film um die Welt ging, verspürte man wieder, was Filmkunst sein konnte. Nicht, dass Kalatosow und Urussewski ausschliesslich neue Wege beschritten hätten, doch sie haben Vergessenes wiedergefunden, haben den Film vor allem wieder zu einem optischen Erlebnis werden lassen. Sie haben das Visuelle über das gesprochene Wort gestellt, ohne dabei die Ausdruckskraft des Films einzuschränken. Wie sie die Kamera führten, das war meisterlich beherrschte Technik, gepaart mit künstlerischer Phantasie. Katalosow und Urussewski wiesen auch der Montage wieder den ihr gebührenden Platz zu und stellten sie ganz in den Dienst ihres künstlerischen Anliegens. Mit 'Die Kraniche ziehen' demonstrierte der Film in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts seine ungebrochene Lebenskraft gegenüber dem Fernsehen. Das geschah an keinem abseitigen Thema, sondern durch einen erschütternden Appell an alle Menschen, den Frieden in der Welt zu wahren." (Horst Knietzsch, Film gestern und heute, Berlin 1961, pg 311ff)

"In Cannes gab es während der diesjährigen Filmfestspiele eine Sensation: den russischen Beitrag WENN DIE KRANICHE ZIEHEN und seine Hauptdarstellerin Tatjana Samoilowa. Der Film erhielt den 1. Preis, die „Goldene Palme“, und Tatjana Samoilowa wurde zum umworbensten Festspielgast, ohne auch nur ein Gran ihrer Natürlichkeit einzubüssen. (…) Der Film (…) ist ein tendenzloses Mahnmal gegen den Krieg. Er greift zwei junge Menschen aus dem Alltag heraus, um an ihnen allgemeingültig den grossen Zerstörer aller Dinge zu demonstrieren. Die zwei sind jung, lieben sich, sind verspielt in ihrem Glück wie Kinder. Sie haben den Übermut der vollständigen Sicherheit, bewegen sich im Schosse ihrer Familien, gehen ihrer Arbeit nach und träumen dem Tage ihrer Hochzeit entgegen. Da bricht der Krieg aus: Der Verlobte meldet sich freiwillig. Nicht, um den Helden zu spielen, sondern weil er glaubt, dass es der Krieg unmöglich mache, im Stil des Friedens weiterzuleben. Sein Bruder ist der gegenteiligen Meinung. In einer entsetzlichen Bombennacht verführt er die künftige Schwägerin, heiratet sie, die nicht aufhört, auf den Verlobten zu warten, der jedoch starb, wie ihre Eltern unter Bomben starben. Das Gerüst der Story sagt wenig über den ergreifenden Film, der unter der Regie Michail Kalatosows direkt dort anknüpft, wo die grossen Pioniere des Russenfilms, Eisenstein, Pudowkin oder Dowshenko, aufhörten. Es gibt da Aufnahmen von unvergleichlicher Schönheit, viele aus der Vogelperspektive (…). In anderen Augenblicken wieder ist die Kamera so entfesselt, wie wir es letzthin in den besten japanischen Filmen sahen. Wenn das Mädchen Veronika, das „Eichhörnchen“, im Trubel des Abschiednehmens noch einmal ihren geliebten Boris sehen will; oder am Ende, wenn die Heimkehrer kommen und sie, den Arm voller Blumen für den Geliebten, erfährt, dass er fiel und nun die Blumen anderen schenkt, dann hetzt man herumgestossen mit ihr durch die taumelnde Menge. Oder man erlebt das Sterben des jungen Boris in traumwandlerischer, beklemmender Weise an sich selbst. Und das aus solchem Grunde, weil Regisseur Kalatosow die filmische Sprache vollendet beherrscht, weil er dem Film das Ureigene zurückgibt: die optische Aussage. Tatjana Samoilowas Gesicht bleibt unvergesslich. Die junge Darstellerin kann in herzzerreissender Weise Glück und Schmerz zugleich ausdrücken. Das schöne Antlitz mit den hohen Backenknochen, den dunklen, leicht schräggestellten Augen und der kecken Nase ist temperamententfesselt, und die Kamera darf es aus nächster Nähe bei allen Regungen belauschen, ohne dass der geringste darstellerische Krampf zu bemerken wäre. Eine solche Schauspielerin muss für den Regisseur ein Geschenk sein! Alexej Batalow gibt den Boris; ein schlanker, intelligenter, sensibler Mensch, mit der Ausstrahlung grosser Güte. (…)" D.F. in: Telegraf (Berlin), 3.8.1958.

"Poetischer Realismus aus dem Land der Planerfüllung und der Traktoren-Erotik, aus Russland: Das ist eine Überraschung, ein Geschenk! (…) [Man] erlebt ergriffen das Wunder einer Liebesgeschichte aus dem letzten Kriege, die darum so anrührt, weil sie so einfach ist. Weil sie jedem Pathos, wie wir es in ähnlichen Handlungen bereits über uns ergehen lassen mussten, konsequent aus dem Wege geht. Weil sie ein Muster jener Kunst ist, die Weglassen heisst. Weil sie von einer Kamera fotografiert ist, die ebenso turbulent wie zart sein kann, die mitläuft, mitfährt und mitstirbt. Weil sie von guten Darstellern getragen wird. Und weil da eine Frau ist, die man umarmen möchte: Tatjana Samoilowa. In Cannes nannte man sie die russische Hepburn. Doch sie ist ein ganz eigener Typ. Ihr Gesicht ist nicht eigentlich schön, es ist mehr: so beseelt, dass die Kamera es oft nur von den Augen bis zum halben Mund zu zeigen braucht, um uns darin alles lesen zu lassen. Sie hat eine Ausstrahlung, die alles Schauspielerische vergessen macht. Eine Frau „aus dem Volke“, im besten und schönsten Sinne, die es fertig bringt, dass wir ihr Film-Schicksal, obwohl schon dutzendfach gesehen, wie zum ersten Male erleben. (…) So kompromisslos, so verhalten und so realistisch wie Michail Kalatosows Film (…) wünschen wir uns den ernsten Film von heute. B.K. in: Berliner Montags-Echo, 4.8.1958.

General Information

Cuando pasen las grullas is a motion picture produced in the year 1957 as a Unión Soviética production. The Film was directed by Mikhail Kalatozov, with Tatjana Samojlova, Aleksej Batalov, Vasilij Merkurjev, Aleksandr Shvorin, Svjetlana Kharitonova, in the leading parts.

Premios
1958 - Cannes, Goldene Palme

Publicados Filmkritik Nr. 7 / 1958;
Der Filmberater Nr. 19 / 1958;
Atlas Filmfestival 1963 (Filmheft Nr. 22);
Sovjetskij Khudoshostvennje Film, Vol II, Nr. 2409;
Sto Filmov Sovjetskogo Kino, Moskva 1967;
Filmmuseum Berlin - Retrospektive 2006: Traumfrauen. Stars im Film der fünfziger Jahre, Gabriele Jatho und Hans Helmut Prinzler (Hg.), Bertz + Fischer Verlag, Berlin 2006

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

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