L' avventura

Die mit der Liebe spielen

Regie: Michelangelo Antonioni, Italien, Frankreich, 1959

Italien, Frankreich, 1959
Plakatmotiv L' avventura, © Production Company


Stab und Besetzung

Regisseur Michelangelo Antonioni
Drehbuch Michelangelo Antonioni
Elio Bartolini
Tonino Guerra
Nach einer Vorlage von Michelangelo Antonioni
Kamera Aldo Scavarda
Musik Giovanni Fusco
Darsteller Gabriele Ferzetti [Sandro]
Gabriele Ferzetti [Claudia]
Lea Massari [Anna]
Dominique Blanchar [Giulia]
Renzo Ricci [Padre di Anna]
Renzo Ricci [Corrado]
Lelio Luttazzi

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm - Schwarz-Weiss Film,Länge: 145 Minuten
Tonsystem: mono
Szenenphoto aus L' avventura, © Production Company

Inhaltsangabe
Die junge und reiche Anna ist seit längerer Zeit die Freundin und Geliebte des Architekten Sandro. Obwohl Sandro dazu bereit scheint, Anna zu heiraten, stellt Anna wiederholt seine Gefühle für sie in Frage. Während eines Yacht-Ausflugs, den das Paar gemeinsam mit Freunden unternimmt, wird Anna klar, wie unglücklich und unzufrieden sie in der Beziehung mit Sandro ist. Als die Gruppe auf einer kargen Felseninsel an Land geht, kommt es zum Streit zwischen den beiden. Anna möchte sich für einige Zeit von Sandro trennen. Als man wieder in See stechen will, ist Anna verschwunden, und die Freunde können sie auf der kleinen kahlen Insel nicht finden. Ratlosigkeit und die Sorge um Anna verbinden Sandro und Annas beste Freundin Claudia. Gemeinsam setzen sie die Suche nach der Verschollenen auch am Festland in der Hoffnung fort, Anna sei mit einem anderen Boot von der Insel abgefahren. Claudia verliebt sich in Sandro und wird seine Geliebte. Sie glaubt, ihre Gemeinsamkeiten würden für eine Beziehung ausreichen. Doch eines Tages findet sie Sandro in den Armen einer anderen Frau.... (ARTE Presse)

Kritiken : "Das erste Werk der Trilogie, die mit LA NOTTE und L'ECLISSE fortgeführt wurde. Hier zeigt Antonioni die Isoliertheit des Menschen, der sich nicht mehr in der Treue zu einer Frau zu fassen weiss. Im Gegensatz zu L'ECLISSE ist beiden die Fähigkeit des Leidens noch geblieben, aber der Mensch resigniert, weil er beziehungslos geworden ist." (***/lhg)
Anmerkungen : «"Die mit der Liebe spielen" ist der erste Teil einer Trilogie, die beiden anderen sind "Die Nacht" von 1960 und "Liebe" von 1962. Schon in diesem Film wird Antonionis späteres Faible für die Themen Entfremdung, Langeweile und die Unfähigkeit zur Kommunikation deutlich. Unüberhörbar ist der pessimistische Unterton des Filmes, der sich durch das gesamte künstlerische Werk Antonionis verfolgen lässt. Die gelangweilten, innerlich leeren Protagonisten in "Die mit der Liebe spielen" stammen wie Antonioni selbst aus der italienischen Bourgeoisie. Die vulkanisch-karge und verlassene Landschaft der Insel erinnert an surreale Gemälde De Chiricos und scheint Annas Seelenzustand widerzuspiegeln. Ihr Verschwinden akzentuiert die Leere neu, denn die Beziehung zwischen Claudia und Sandro kann die entstandene Lücke nicht füllen. So behält die abwesende Anna die Macht über die Zurückgebliebenen. Antonionis "existentialistischer" Film spaltete 1960 beim Festival in Cannes die Geister. Von einem Teil des Publikums ausgepfiffen, errang er nichtsdestotrotz die Anerkennung der Filmkritik und der Jury. Letztere verlieh ihm den Spezialpreis des Festivals "für seine Suche nach einer neuen Filmsprache und für die Schönheit seiner Bilder". - Am Montag, den 30. Juli ist der italienische Avantgarde-Filmregisseur Michelangelo Antonioni nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa im Alter von 94 Jahren verstorben - am gleichen Tag wie Regisseur Ingmar Bergman.

Michelangelo Antonioni zählte zu den ganz Grossen des italienischen Kinos. Viele seiner Filme erhielten Auszeichnungen. Im Alter von 82 Jahren wurde ihm der Oscar für sein Lebenswerk überreicht. Er begann seine Karriere als Ko-Regisseur, arbeitete mit Roberto Rosselini und Luchino Visconti zusammen.Der Durchbruch gelang ihm 1955 mit "Die Freundinnen" (Silberner Löwe in Venedig). Für seinen Film "Die Nacht" (1960) erhielt er einen Goldenen Bären in Berlin, "Blow up" (1966), genauso ein Kultfilm wie "Zabriskie Point" (1970), wurde mit einer Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet und erhielt zwei Oscar-Nominierungen. Auch mit "Beruf: Reporter" (1974) und "Identifikation einer Frau" (1982, Spezialpreis der Jury in Cannes) errang er viel Anerkennung. Aus gesundheitlichen Gründen realisierte er seine letzten Filme in Zusammenarbeit mit Regie-Kollegen, so 1995 "Jenseits der Wolken" mit Wim Wenders und im Jahr 2004 seinen letzten Beitrag zum Film "Eros" zusammen mit Steven Soderbergh und Wong Kar-Wai.

Monica Vitti, die ihr Leinwanddebüt 1954 in Ettore Scolas Film "Ridere Ridere Ridere" gab, lernte Michelangelo Antonioni 1959 kennen und wurde daraufhin zum Star seiner Filme. Sie spielte in seinen Werken "Die Nacht" (1960), "Liebe" (1962), "Die rote Wüste" (1963) und "Das Geheimnis von Oberwald" (1980) jeweils die Hauptrolle. Das Image der kühlen Schönen liess sie von da an nicht mehr los. 1989 wagte sie sich an ein eigenes Regieprojekt und inszenierte "Scandalo Segreto".

"Die Zeit" schreibt: "Visionär in der Ästhetik, von analytischer Kälte im Detail: Antonionis Filme wagten sich weiter vor als die seiner Zeitgenossen."» (arte Presse)

General Information

L' avventura is a motion picture produced in the year 1959 as a Italien, Frankreich production. The Film was directed by Michelangelo Antonioni, with Gabriele Ferzetti, , Lea Massari, Dominique Blanchar, Renzo Ricci, in the leading parts.

Literatur Hinweise Reclam Filmführer pg 64f;
Sammlung Cinemathek # 5, Drehbuch;
Film Ideal 74, pg 9;
Nuestro Cine 1, pg 34-56;
Temas de Cine 10, pg 23;
Téléciné 91, pg 38;
Cinéma 60 /50 pg 2;

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

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