резюме (на немецком языке)
Julia, eine Kunststudentin Ende zwanzig, lebt seit mehreren Jahren mit dem Kripobeamten Christian zusammen. Ihre Beziehung ist bedroht, seit sich Julia in den jungen Barkeeper Frank verliebt hat, der es genießt, sie mit provokantem Sex zu verunsichern. Christian flieht über die Feiertage nach Berlin. Er will ohne Julia nicht leben und hält es mit ihr nicht aus. Er setzt sich selbst ein achtstündiges Ultimatum, sie zurückzugewinnen. Julia, das erste Mal allein, entscheidet sich, die Affäre mit Frank zu beenden. Frank wiederum hält Heiligabend für einen guten Zeitpunkt, Julia endlich seine Liebe zu gestehen.
In dieser Situation eröffnet Christian mit einem makabren Schachzug eine Nacht zwischenmenschlicher Abgründe. Eine erotische Abenteuerreise beginnt. (Verleihprogramm)
«Ausgerechnet am Weihnachtsabend eskaliert die "ménage a trois" der Kunststudentin Julia, des Kripobeamten Christian und des jungen Barkeepers Frank zu einer Orgie von Demütigungen und Verletzungen. Die "Stille Nacht" wird sehr laut, sehr schrill, sehr chaotisch.
Permanent schrillende Telefone und piepsende Faxgeräte führen uns die jämmerlichen Kommunikationsversuche der triebgebeutelten und sehnsuchtsvollen Liebesversager vor. Dani Levy (38) ist ein hochtalentierter Regisseur, er weiß seine Schauspieler zu Hochleistungen zu führen und kluge, faszinierende und bisweilen sarkastische Bild-Metaphern zu finden für die Einsamkeit junger Leute zwischen Selbstbewußtsein und Selbstmitleid. Am einsamsten ist Julia (Maria Schrader, wunderbar im strauchelnden Balanceakt widerstreitender Gefühle), die sich nicht entscheiden kann zwischen Lebensgier und Sicherheit. Aber auch ihr vertrauter Partner Christian, der sich rasend vor Schmerz in ihr einstiges Liebeshotel in Paris geflüchtet hat, und der trotzige Sex-Akrobat Frank (Jungtalent Jürgen Vogel), der mehr als das Eine von Julia will, werden für diese Nacht bitterst bezahlen.» (Angie Dullinger, AZ, 19.2.96)
«(...) Einmal mehr erweist sich Dani Levy ("RobbyKallePaul", "Ohne Mich") als hochtalentierter Regisseur. Er führt seine Schauspieler zu Bestleistungen, weiß kluge, anrührende und oft auch sarkastische Bild-Metaphern zu finden für die Einsamkeit junger Menschen zwischen Selbstmitleid und trotzigem Selbstbewußtsein, zwischen Lebensgier und Sicherheitsbedürfnis. Dem Alptraum dieser "Stillen Nacht" entflieht man dann trotzdem ganz gerne.» (Angie Dullinger, AZ, 4.4.96)
«(...) Und man fragt sich. Was gehen uns diese selbstverschuldeten Beziehungshöllen an? Warum interessiert uns das weit weniger als etwa Albees "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?"? Warum wurde das Kammerspiel in Cinema-Scope gedreht? Wie bringt es Maria Schrader fertig, während des Telephonierens mit Paris gleichzeitig den Weihnachtskarpfen zu töten und sogar noch säuberlich auszunehmen?» (Sebastian Feldmann, Rheinische Post, 4.4.96)
«(...) Die drei sind hin- und hergerissen zwischen Liebe und Haß, Hoffnung und Verzweiflung, Euphorie und Eifersucht. Ebenso ist der in satte, nachtfarbene Bilder getauchte Film mal komisch und mal tragisch, mal sentimental und mal gewalttätig inszeniert. So wüst kann es nur in der Heiligen Nacht zugehen.» (Volker Gunske, tip, 9/96)
«(...) Um so ärgerlicher ist es, daß Dani Levy diese Ansätze eines aufregenden kleinen Films unter dem hochgestylten Schick seiner Interieurs erdrückt und immer wieder mit dem exaltierten Gehabe seiner Protagonisten belastet, die unvermittelt mit dem Anzug unter die Dusche steigen oder den Kopf ins Aquarium tauchen. Auch muß man sich fragen, wie oft ein Mann zum Telephon greifen kann, ohne sich lächerlich zu machen. (...)» (Anke Sterneborg, SZ, 4.4.96)