Sinossi (in Tedesco)
Der junge Russe Vanja gerät im Tschetschenienkrieg mit seiner Einheit schon beim ersten Fronteinsatz in einen Hinterhalt, den nur er und der Offizier Sascha als Verwundete überleben. Der angesehene Dorfälteste Abdul-Murat verhindert, dass Vanja und Sascha von den Rebellen erschossen werden. Er nimmt sie als Geiseln, um sie gegen seinen Sohn auszutauschen, der in russische Gefangenschaft geraten ist. Die beiden Soldaten werden in einem Ziegenstall eingesperrt und von Abdul-Murats Tochter Dina versorgt, die sich mit Vanja anfreundet. Auch der stumme Kerkermeister Hasan behandelt die beiden Russen zunehmend menschlicher. Der erste Versuch eines Gefangenenaustauschs wird durch einen zynisch-korrupten russischen Kommandeur vereitelt. Abdul-Murat lässt Vanja an seine Mutter schreiben und sie bitten herzukommen, um mit dem russischen Kommandeur eine Lösung zu arrangieren. Nachdem auch der zweite Versuch eines Austauschs misslingt, versuchen Vanja und Sascha zu fliehen. Dabei tötet Sascha erst Hasan und dann einen harmlosen Hirten. Sie werden bald wieder gefangen, und Sascha wird getötet. Als Vanjas Mutter eintrifft, kommt es zu einem blutigen Zwischenfall, bei dem Abdul-Murats Sohn erschossen wird. Damit scheint auch Vanjas Schicksal besiegelt zu sein... (Arte Presse)
"Gefangen im Kaukasus" wurde weltweit mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen bedacht. Bodrovs Film gewann 1997 unter anderem den Europäischen Filmpreis, den höchsten russischen Filmpreis Nika und war in der Kategorie "Bester ausländischer Film" sowohl für den Golden Globe als auch für den Oscar nominiert.
Aus dem Kinotipp der katholischen Filmkritik: "Nachdenklicher, nüchterner Film , der beobachtend-analytisch den Möglichkeiten nachspürt, die Grenzen kollektiver Vorurteile zu überspringen, und dadurch die Zwangsläufigkeit von Krieg und Vergeltung in Frage stellt."
Sergej Bodrov, der 1989 mit dem Film "Die Freiheit ist ein Paradies" international bekannt wurde, besetzte die Rollen mit einer gelungenen Mischung aus Laien- und Berufsschauspielern. Als abgebrühter Berufssoldat Sascha ist der prominente Oleg Menschikov zu sehen, der unter anderem durch Nikita Michalkovs 30er-Jahre-Drama "Die Sonne, die uns täuscht" berühmt wurde. Menschikov spielte 1998 auch in Michalkovs aufwändig inszeniertem "Barbier von Sibirien".
Regisseur Bodrovs Sohn, damals noch Kunststudent, spielt den Rekruten Vanja. Sergej Bodrov jr. wurde schnell zum Nachwuchsstar des russischen Kinos. Er spielte unter anderem die Hauptrollen in Alexej Balabanovs Kultfilmen "Bruder" (1997) und "Bruder 2" (2000). Als Tschetschenienveteran Danila, der sich mit Charme und Intelligenz mit der Mafia anlegt, gab er darin einer ganzen russischen Generation eine Stimme und dem russischen Film eine neue Kultfigur. In Régis Wargniers spannendem Kinofilm "East - West" (1999) spielte Bodrov jr. einen sowjetischen Schwimmstar, der versucht, in den Westen zu fliehen. Seit September 2002 gilt Bodrov jr. als vermisst. Wahrscheinlich kam er durch ein Lawinenunglück bei Dreharbeiten im Kaukasus ums Leben." (Arte Presse)