Synopse (v němčině)
In den Südstaaten der 30er Jahre brechen drei aneinander gekettete Sträflinge aus einem Lager aus und begeben sich auf eine Flucht, deren Begebenheiten an Homers Odyssee angelehnt sind. Ein intelligenter Unterhaltungsfilm, bei dem sich die Coen-Brüder inszenatorisch einmal mehr in Hochform zeigen und ihre drei Hauptdarsteller auf noch nie gesehene Weise präsentieren. Ein Riesenspaß!
U.B.
Film, 10/2000
Der Titel des Films geht zurück auf Preston Sturges' "Sullivans Reisen" von 1941, in dem ein Hollywood-Regisseur als Landstreicher nach Stoff für ein sozialkritisches Werk sucht, das er "O Brother, Where Art Thou" nennt. Nachdem er selbst dem Schicksal als Kettensträfling nur mit knapper Not entkommt, beschließt er, sein ehrgeiziges Projekt aufzugeben und zukünftig nur noch Filme zu drehen, die die Menschen zum Lachen bringen. Die Coens, schon immer Freunde des besonderen Humors, vermählen hier nun filmhistorische Referenzen mit einem großen Epos der Antike, schminken George Clooney mit Pomade und Bleistiftbärtchen zu einem Clark Gable im Streifendrillich, stellen ihm John Turturro und Tim Blake Nelson als geistig schwerfällige Begleiter zur Seite - und jagen die drei erstmal hinein in ein ockergelbes Maisfeld.(...) (Blickpunkt:Film 23/2000)
(...) Das Kino hält sich - weil es sich das wert ist - fürs Erste an altbewährte Mittel: erzählt mit den Coen-Brüdern in "O Brother, Where Art Thou" die Odyssee als Geschichte dreier Kettensträflinge, die durch den Depressionssüden fliehen. Smart gedacht, lustig gemacht - und wie üblich frei von Emotionen: George Clooney soll Odysseus sein und sieht aus wie Clark Gable. Letzteres ist - wenn man das überhaupt so sagen kann - wichtiger. Richtig wichtig ist es nämlich nicht. Man amüsiert sich - und geht heim, als sei nichts gewesen. War ja auch nichts.
Michael Althen, SZ, 15.5.2000
(...) Gleichwohl bleiben am Ende ein paar sanfte Zweifel. So kunstvoll die Coens auch Film- und Literaturgeschichte miteinander verweben, dabei den Zuschauer mit überraschenden Wendungen traktieren - bis hin zur rettenden Wasserflut fast am Schluss, in der wir gebildeten Zuschauer augenblicklich eine Anspielung auf das berühmte Ende des Romans "Moby Dick" erkennen -, in gewissem Sinne ist ihr Film diesmal Stückwerk, wortwörtlich: Der große epische Atem, der starke rote Faden webt diesmal recht dünn durch die Wirrnis der Ereignisse. "O Brother, Where Art Thou" ist eher eine Nummernrevue geworden, ein komödiantisches Kaleidoskop sehr seltsamer Begebenheiten, die mehr episodische Kabinettstückchen sind als Teilstücke eines größeren Zusammenhangs. (...)
Hans-Joachim Neumann, Zitty, 22/2000