Zur Chronik von Grieshuus

Rendező: Arthur von Gerlach, Németország, 1924

Németország, 1924
Szenenphoto aus Zur Chronik von Grieshuus, © Universum-Film AG (UFA), Berlin


Színész és a csapat

Gyártó Universum-Film AG (UFA), Berlin
Rendező Arthur von Gerlach
Forgatókönyv Thea von Harbou
ötlet Theodor Storm
Operatőr Fritz Arno Wagner
Látványtervező Robert Herlth
Hans Pölzig
Walter Röhrig
Színész Lil Dagover
Rudolf Forster
Paul Hartmann
Max Knaake
Rudolf Rittner
Gertrud Welcker [Gesine]

Technikai információk
Technikai információk Formátum: 35 mm - fekete-fehér film,
Hangrendszer: silent
Bemutató: 11. február 1925 in Berlin, UFA Palast am Zoo

Szinopszis (német)
Im 17. Jahrhundert auf Schloß Grieshuus in Holstein: Der alte Burgherr hat seinen Sohn Hinrich zum Erben bestimmt, während der jüngere Sohn Detlef in der Stadt Jura studiert. Als eines Tages Bärbe, die Tochter des Leibeigenen Owe Heiken von Soldaten überfallen wird, kann Hinrich sie retten.
Er verliebt sich in sie und will sie gegen den Willen des Vaters heiraten. Doch während dieses Streits stirbt der Vater. Nun beginnt der Kampf zwischen den ungleichen Brüdern um das Erbe. Detlef beansprucht Grieshuus und versucht Hinrich und Bärbe auseinander zu bringen. Bärbe, die schwanger ist, bringt durch die Aufregungen das Kind zu früh zur Welt und stirbt. Hinrich erschlägt daraufhin den Bruder und flieht. Der kleine Sohn wird von der Dienerschaft liebevoll großgezogen. Doch immer wieder versucht Gesine, Detlefs Witwe, Grieshuus an sich zu reißen. Da kehrt Hinrich unerkannt in seine Heimat zurück und es gelingt ihm, sein Kind aus den Händen Gesines zu befreien. (zitiert nach Friedrich-Wilhelm-Murnau- Stiftung)

Vélemények (német): "Thea von Harbou hat unter Anlehnung an die Stormsche Novelle eine straff und streng entwikkelte Filmhandlung geschaffen. Die beiden Söhne des Burgherren von Grieshuus sind verschieden wie Feuer und Wasser: Der eine liebt die Heimaterde, den Heideboden mit den lebendigen Wolken und als edelste Blume Bärbe, eines Instmanns [= Gutstagelöhner] Tochter. Der jĂĽngere hat sich an die Stadt, höfischen Prunk und eine herzlose Gräfin verloren. Der jähe Tod des Burgherren entlädt die feindlichen Spannung zwischen den beiden BrĂĽdern, die sich im Streit um das Erbe ausdrĂĽckt. Der Federfuchser benutzt die Heirat des älteren Bruders mit Bärbe, der „Unfreien“, um ihn vom Erbe zu drängen. Doch als er auch die vergiftete Hand nach dem LiebesglĂĽck des Bruders ausstreckt, und Bärbe durch seelische Marter im Wochenbett tötet, wird er von dem rächenden Bruder Hinrich erschlagen. (…)
Arthur von Gerlach hat mit unbeugsamer Energie eineinhalb Jahre Arbeit an die bildliche Fixierung dieses Stoffes gesetzt. Er hat die besten Stellen der Stormschen Heide mit Heidschnucken und Wolkengesichtern aufgespürt, das feinste, zarteste Licht erlistet und mit seinem Photographen F. A. Wagner in guten Aufnahmen festgehalten. Robert Herlth und Walter Röhrig haben aus dem Babelsberger Ödland die Burglandschaft Grieshuus gemacht, mit Schloß, lebendigem Wasser, Kapelle, Turm und künstlich aufgewellten Hügeln. Dort hat Gerlach das Wesentliche geleistet: Nachtaufnahmen mit Fackellicht und atemberaubender Bewegung. Namentlich die Entführung des Junkers ist ausgezeichnet geglückt. Und wenn dann der unter dem Blutbann flüchtige Vater durch den Geist der toten Mutter, der wie eine blitzende Flamme in der einsamen Heide aufleuchtet, auf die Fährte der Kindesräuber gelenkt wird, da jagen unser Herz, unsere Teilnahme und unsere Augen hinter den gleitenden Bildern her. Noch ein anderer Geist taucht manchmal zwischen den Bildern auf, am unteren Rand, wo die Künstler zu signieren pflegen: der Fritz Langs. Man sieht wieder, wie viel im Film durch Langs Anschauungsweise offenbar klassisch festgelegt ist. (…)
Paul Hartmann als der erdgebundene Junker Hinrich hat schon mit der ersten Geste unser Herz gefangen und hält unsere Teilnahme bis zum Ende fest. Daß er Lil Dagover (Bärbe) liebt, und um ihretwillen das Dokument, das ihm das Alleinerbe der Burg sichert, zusammenknüllt und wie einen Spielball in die Luft schleudert, glauben wir ihm und Lil Dagover. Wir sehen es, und gehen darum mit dem Schicksal der beiden mit. (Eine Schwäche des Stoffs ist das frühe Hinscheiden Bärbes. Unsere Spannung bekommt dadurch einen Knacks.) Leider wird unsere reine Freude an der wunderschönen Frau durch allerhand Mätzchen getrübt. Tierliebe als Zeichen weiblicher Güte ist im Film nicht deutsch, sondern – amerikanisch. Sie darf ein bißchen sentimental sein, aber es müssen gute und echte Tiere sein, und deren Liebe und Anhänglichkeit muß sichtbar echt sein. Das Auge des Filmhundes muß an seinem Herren hängen, nicht an der Wurst hinter dem Kurbelkasten. Lil Dagover hat es nicht nötig, sich in Sonnenblumenhainen zu verstecken. Weg damit! Nahaufnahme! Leidenschaft wollen wir im Gesicht sehen, nicht am Rascheln Babelsberger Kunstgärtchen. (…) Es ist gut, daß die Ufa immer wieder den Versuch macht, den großen deutschen Stoff filmisch zu gestalten. (…) Sicher ist, daß wir den internationalen Markt nur erobern, wenn wir unsere Stoffe wirklich gut machen, nicht aber, indem wir uns auf fremden Gebieten tanzbärartig unsicher erproben. Auf dem Weg zur großzügig zusammenfassenden Produktionsleitung ist die (man darf wohl schreiben:) Grieshuus-Sage ein wichtiger Schritt in die Zukunft hinein." C. (Carl) Haensel in: Deutsche Allgemeine Zeitung (Berlin), 14.2.1925.

"Um es gleich vorweg zu sagen: eine ungemein saubere Arbeit, filmisch, dramatisch, unter der Mitwirkung bester Darsteller zu einem traumhaft schönen Bilde geformt. Thea von Harbou hat es als Manuskriptverfasserin nicht leicht gehabt, in den Spuren Theodor Storms zu wandeln und dennoch dabei ein wirkungsvolles Filmdrama zu schaffen. Denn die Wesensart der Stormschen Schöpfungen kommt in nichts dem Filmisch- Brauchbaren entgegen, es fehlen Storm die dramatischen Höhepunkte, das Spannende des Werdens, das gerade zu den wichtigsten Lebenselementen des Spielfilms gehört (…) Arthur von Gerlach hat als Regisseur das ganze Werk auf diejenige Stimmung aufgebaut, die aus der Stormschen Novelle zu uns spricht. Man fühlt den Duft, der über der Heidelandschaft liegt, man nimmt mit allen Sinnen den Zauber wahr, der dieses schwermütige Milieu erhellt.
Arthur von Gerlach hat das richtige Gefühl für die Schönheit der Landschaft, für das Wirkungsvolle und Einprägsame. Er fand die beste Unterstützung in den beiden Architekten Robert Herlth und Walter Röhrig, die in ihren Bauten die Grundlage schufen, auf der sich die ganze Romantik jener Zeit zeigen und ausleben durfte. Einfach und schlicht ragt das düstere Gemäuer des einsamen Turms in die Landschaft, geisterhaft gespenstisch sind die Wandelgänge und Innenräume der Burg, in der mehr Unglück als Freude haust. (…) In gewolltem Gegensatz sind hierzu die Kostüme der Gruppe um Detlef gestellt, prächtige Erinnerungen an Gemälde des Rubens, an seine Helene Fourment und einige Fürstengestalten. Gertrud Welcker weiß ihr Kleid mit Würde zu tragen. Sie ist hochmütig, abweisend, verletzend mit jedem Blick. Rudolf Forster, ihr Partner, steht ihr an Hochmut nicht nach. Sprühendes Leben dagegen gibt Paul Hartmann als Junker Hinrich. Freudig, kraftstrotzend, weich in der Liebe und hart im Kampf, jauchzend im Glück und resigniert im Leid. Noch stärker als er wirkt Lil Dagover. Ihre schlichte Schönheit, die Anmut ihrer Erscheinung und ihr ungekünsteltes Spiel sind Waffen, mit denen sie immer siegreich die Szene beherrscht.
Der Ufapalast hat mit aller Sorgfalt diesen Film herausgebracht, indem er durch entsprechende Ausschmückung der Außenfront und des Vestibüls sowie durch die stimmungsvolle Begleitmusik die beim Publikum nötige Stimmung schon durch diese äußeren Zutaten zu erwecken und wachzuhalten versuchte. Die Premierenbesucher nahmen den Film mit all der Wärme und dem lebhaften Beifall auf, die dieses Werk kraft seiner inneren Schönheit tatsächlich verdient. Darsteller und Regisseur wurden nach den Aktschlüssen immer wieder vor den Vorhang gerufen.
Es war ein voller Erfolg." Dr. K. M. in: Lichtbild-BĂĽhne (Berlin), Nr. 7, 14.2.1925.

"(…) Es gibt Bilder von berückender Schönheit. Und kaum eines, in dem man die herbe, schwermütige Luft der Heide nicht fast körperlich einatmet. Seine (i.e. Arthur von Gerlachs) Heide lebt. Sie lächelt, sie zürnt, sie droht, sie liebt, sie schlummert, sie mordet. Mehr als einmal wirkt sie lebendiger als die Menschen, die in ihr agieren.

Und mit einem prachtvollen Einfühlungsvermögen haben die Architekten Herlth und Röhrig aus der graubraunen in der Blüte grauvioletten Heide die uralten moosgrauen Gebäude hervorwachsen lassen, als ob das ungeheure Alter das Gemäuer ganz mit Heideluft und Heidesäften durchtränkt aus ihm selbst ein Stück Heide gemacht hätte. Da ist Grieshuus, die Burg: breit, stark, schmucklos hingelagert, "baven de Heidkul", wie es in der Chronik heißt: mit den engen gespenstischen Gängen, den modrigen Treppen, mit seiner steinkalten, weiten, dunklen Burghalle. Da ist die uralte Dorfkirche, deren Patron der Herr auf Grieshuus ist: ein vollendet assimiliertes "organisches" Ganzes aus verschiedenen Stilarten; von der Gotik der Friedhoffront bis zum Barock der hölzernen, geschnitzten Patronatskanzel. Da sind die Strohkaten mit ihren Bienenkörben und Sonnenblumen, und weiter draußen in der Heide blühen die bienenumsummten Wachholderbüsche, der "Wachandelboom", das mystische Gesträuch der deutschen Sage, aus dessen Flammen der Märchenvogel Kywitt sich auffschwingt. Sie alle sind von altersher umwittert von den Gespenstern des Bruder-, des Kindes- und Vatermordes, und etwas von diesem gespenstischen Hauch weht auch um die Naturbauten dieser beiden einzigartigen Architekten (– auch ein gutes Stück der Heidelandschaft ist nämlich "gebaut"). Und manchen Personengruppen – etwa den Kirchgängern, dem Begräbniszug – wußte der Regisseur die keusche, reine Stilisierung altfriesischer Kirchenfenstermalerei zu geben.

Das alles ist allerersten Ranges.

Und in diesen Rahmen fügt sich die Darstellung im ganzen höchst harmonisch, wenn auch gewisse Dehnungen, und, wie hinzugefügt werden muß, schwankende, innerlich unsichere Dehnungen der Spielregie nicht unerwähnt bleiben sollen.

Vor allem gibt Rittner einen erschütternden Owe Heiken, der in jeder Bewegung zu Herzen geht: und seine Partnerin, die Matten (Gertrud Arnold) ist schon physiognomisch eine gotische Maske von eherner Großartigkeit. Überhaupt ist das Physiognomische die stärkste Detailleistung der Regie: ein Muster dafür ist das spitzige, eckige à-la-Mode-Paar Rudolf Forster und Gertrud Welcker, bis ins kleinste Gesichtsfältchen stilecht, wie einem zeitgenössischen Gemälde soeben entstiegen.

Die beiden Hauptpersonen nun habe ich seit Knabenjahren etwas anders im Gedächtnis. Dafür kann der Regisseur nichts – ich aber auch nicht. So z. B. lebt der Junker Hinrich in mir als ein Kerl mit einem riesigen buschigen Schnauzbart, und es ist allerdings nicht ganz leicht vorzustellen, daß ein Krautjunker jener Tage sich ausrasiert hätte. Und sein Gespons Bärbe dachte ich mir immer ganz hellblond, vielleicht rotblond, wie eben Friesenmädchen meist aussehen (– es steht übrigens auch im Buche so, glaube ich).

Nun ist aber Hartmann als Junker Hinrich so feurig und bildschön und zweifellos mädchenherzerfreuend, und Lil Dagover so sanft und lieblich und poetisch und publikumswirksam, daß gerade sie sicherlich am allerbesten gefallen haben und auch am besten gefallen werden; und schließlich ließe es sich sogar aus der Novelle selbst begründen, daß diese Bärbe, die von halb-unbekannter, vielleicht adeliger Herkunft ist, gar nicht dem Stamme der Heidebewohner angehört.

Bliebe noch das Manuskript von Thea v. Harbou.

Es ist außerordentlich geschickt, außerordentlich effektvoll, sozusagen "bühnenwirksam". Sie ist eine fabelhafte dramaturgische Technikerin, darüber kann gar kein Zweifel herrschen. Das kann nur jemand würdigen, der zuzeiten selbst sich einmal praktisch versucht hat. Diese einfache, durchsichtige, kontinuierliche Führung diese Steigerung am Schluß des zweiten Kapitels – –. Daran könnten unsere Dramaturgen alle, wie sie da sind, handwerklich eine ganze Masse zulernen. (…) „Willy Haas), Film-Kurier, Nr. 37, 12.2.1925"

Jegyzet (német): ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS wurde nach seiner UrauffĂĽhrung 1925 gekĂĽrzt. Kurz danach veröffentlichte die Ufa zwei weitere Kurzversionen des Films unter den Titeln UM DAS ERBE VON GRIESHUUS und JUNKER HINRICHS VERBOTENE LIEBE, die alternativ verfĂĽgbar waren. Eine in den USA verbreitete Version war ebenfalls KĂĽrzungen unterlegen. Die Restaurierung versucht, sich dem ursprĂĽnglichen Charakter des Films anzunähern. Grundlage war ein im Bundesarchiv–Filmarchiv Berlin/Koblenz verwahrtes Originalnegativ des Films. Ergänzend wurden ein Dup-Negativ der US-Version, ebenfalls aus dem Bundesarchiv–Filmarchiv, sowie die Partitur von Gottfried Huppertz aus der Sammlung des Filmmuseums Berlin–Deutsche Kinemathek, herangezogen. Anhand dieser Quellen und der im Originalnegativ erhaltenen Einstellungsnummern der Cutter wurden im Laufe der Zeit entstandene Schnittfehler korrigiert. Fehlende Teile konnten durch die US-Version ergänzt werden. Das Originalnegativ weist Blitztitel unterschiedlicher Typographie auf, die offenbar fĂĽr die verschiedenen Versionen hergestellt wurden. Durch die Merkworte der Huppertz-Partitur war eine Identifizierung der frĂĽhesten Typographie möglich. Auf ihrer Grundlage wurden alle Zwischentitel neu hergestellt. Die Restaurierung des Films fand 2004 /2005 in Zusammenarbeit von Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden und Bundesarchiv–Filmarchiv Berlin / Koblenz statt. L’Immagine Ritrovata, Bologna war fĂĽr die technische Realisierung zuständig. Anke Wilkening, Friedrich-Wilhelm-Murnau- Stiftung, Wiesbaden.

General Information

Zur Chronik von Grieshuus is a motion picture produced in the year 1924 as a Németország production. The Film was directed by Arthur von Gerlach, with Lil Dagover, Rudolf Forster, Paul Hartmann, Max Knaake, Rudolf Rittner, in the leading parts.

Irodalom NN, Deutsche Dichtung im Film, Theodor Storms "Chronik von Grieshuus", Illustrierte 8. Februar 1925;
- Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, hg von Günther Dahlke und Günther Karl, Berlin 1988, pg 113f
Filmmuseum Berlin - Retrospektive 2006: Traumfrauen. Stars im Film der fĂĽnfziger Jahre, Gabriele Jatho und Hans Helmut Prinzler (Hg.), Bertz + Fischer Verlag, Berlin 2006

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

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