Synopse (v němčině)
Das Verschwinden eines 17-jährigen Mädchens führt dessen Mutter und den vor vielen Jahren zu den Indianern geflohenen Großvater wieder zusammen. Gemeinsam jagen die beiden einer gewalttätigen Apachen-Horde hinterher, die das Mädchen entführt hat und es nach Mexiko verkaufen will.
New Mexico im Jahr 1885. Maggie Gilkeson lebt mit ihren beiden Töchtern auf einer abgelegenen kleinen Ranch. Nebenbei betätigt sie sich als Heilerin. Das Leben in der kargen Einöde hat Maggie abgehärtet, auch gegenüber ihrem Vater Samuel, der vor vielen Jahren beschloss, unter Indianern zu leben. Als er nun, zum "weißen Indianer" geworden, zurückkehrt, will Maggie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Doch das plötzliche Verschwinden ihrer 17-jährigen Tochter Lily lässt ihr keine Wahl. Denn bei der Suche nach Lily kann Maggie die Unterstützung des erfahrenen Fährtensuchers gut gebrauchen. Zumal keine Hilfe von offizieller Seite kommt, da der Sheriff der nächstgelegenen Siedlung sich für den Fall nicht verantwortlich fühlt. Zusammen mit dem ungeliebten Vater entdeckt Maggie Spuren, die zu den Indianern führen. Apachen haben das Mädchen entführt, um sie mit anderen Gefangenen jenseits der Grenze an Mexikaner zu verkaufen. Während der kräftezehrenden Verfolgungsjagd kommt es zu verschiedenen Begegnungen mit brutalen Ureinwohnern und gewissenlosen Soldaten. (arte Presse)
Ron Howard versucht sich in seinem mystisch angehauchten Vater-Tochter-Drama in einer eigenwilligen Wiederbelebung des Westerngenres. Die Eroberung des amerikanischen Westens ist hier fast abgeschlossen, die Indianer leben überwiegend in Reservaten und nur einige sind desertiert, um sich an den Weissen für das Unrecht zu rächen, das ihrem Volk angetan worden ist, indem sie die Frauen der Gegner zum Objekt, zur Ware degradieren. Unterstützt werden sie dabei von einigen Weissen, denen es nur auf das Geld ankommt.
Sowohl bei den Indianern wie bei den Weissen gibt es also Gute und Böse und solange die Banditen nicht nach Mexiko entkommen, besteht noch Hoffnung für den Sieg der Guten. Als verbindendes Element zwischen Ureinwohnern und weissen Siedlern entpuppt sich am Ende der auf beiden Seiten bedeutsame, bedingungslose Zusammenhalt der Familie, für den man auch schon mal über Leichen gehen muss. Manchmal wirkt die ideologisch gefärbte Botschaft allzu aufdringlich, wenn Schamanentum und Christentum unter dem Dach der Familie zusammenfinden und zu übermenschlichen Leistungen beflügeln. Aber man muss es dem objektiv etwas zu lang geratenen Film lassen: Er setzt die Landschaftskulisse in Breitwand grandios ins Szene, ist spannend erzählt, handwerklich sauber gemacht und in seinen Darstellerleistungen bemerkenswert. (ht, kinofenster.de)
"(...) Natürlich ist Regisseur Howard politisch überkorrekt: es gibt auch gute Indianer. Die bösen sind es nur, weil die Weissen sie dazu gemacht haben. Und im gruseligen, epischen Geschehen ist viel zu viel Voodoo-Hexerei enthalten. Was entschädigt, sind aber wunderschöne Landschaftsbilder und die Schauspieler-Leistungen." (ad in AZ, 12. Februar 2004)
"Tommy Lee Jones hat seine Familie verlassen und jahrelang bei den Apachen gelebt. Jetzt kehrt er zurück und findet Cate Blanchett, seine Tochter, als alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die ihn anfänglich abweist. Nach der Entführung ihrer älteren Tochter durch Banditen macht sie sich aber gemeinsam mit ihm an die Verfolgung der Räuber. Wilde, unwegsame Landschaften New Mexicos bilden den Hintergrund zu Ron Howards im Jahr 1885 spielendem Western, in dem der Konflikt zwischen Nomadentum und Sesshaftigkeit Vater und Tochter neue emotionale und spirituelle Bereiche entdecken lässt." (rn, nzz-Ticket)
«Packend, düster, albtraumhaft, dazu erstklassig gespielt ...» (tele 26/2011)
Schwerpunkt: Indian Summer Die Geschichte der Indianer erscheint bisweilen wie ein einziger großer Irrtum: Angefangen mit der fehlerhaften Benennung der angestammten Einwohner Nordamerikas durch die spanischen Kolonialisten - Kolumbus glaubte bekanntlich in Indien gelandet zu sein - über die verkitschte europäische Rezeption des edlen Wilden à la Winnetou bis hin zu einseitig rassistischen Darstellungen wie in unzähligen US-Western. Das Schicksal der Indianer, die heute historisch und politisch korrekt als "First Nations" bezeichnet werden, hat nichts von seiner Faszination eingebüßt und der Kernkonflikt, bestehend aus unterschiedlich legitimierten Herrschaftsansprüchen für ein einziges Gebiet, ist - gerade mit Blick auf den Nahen Osten - hochaktuell. (arte Presse)