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Ein Mörder, der nachts blonde Frauen umbringt, hĂ€lt London in Atem. Bei den Buntings zieht zu diesem Zeitpunkt ein neuer Untermieter ein, der sich Ă€usserst seltsam verhĂ€lt. Er besteht darauf, dass die viktorianischen GemĂ€lde, auf denen blonde Frauen zu sehen sind, aus seinem Zimmer entfernt werden, geht hĂ€ufig laut in seinem Zimmer auf und ab und hat die seltsame Angewohnheit, nacht im Nebel spazieren zu gehen - ist er etwa der gefĂŒrchtete "RĂ€cher"? Der Freund der hĂŒbschen, blonden Tochter der Buntings, ein ehrgeiziger Polizeibeamter, der mit der AufklĂ€rung der unheimlichen Mordserie betraut wurde, findet den neuen Mieter Ă€usserst suspekt. Ausserdem ist er eifersĂŒchtig auf ihn. Der Mieter wird innerhalb kĂŒrzester Zeit zu einem glĂŒhenden Verehrer von Daisy und erzĂ€hlt ihr bei einem Treffen, dass seine Schwester das erste Opfer des Mörders war und er ihren den Tod nun rĂ€chen möchte. Dennoch wird er verhaftet, kann aber fliehen. In einer Kneipe wird er wiedererkannt und beinahe gelyncht, erst die Nachricht, der wahre Mörder sei gefasst, kann ihn retten... (3Sat Presse)
«London wird von einer Mordserie erschĂŒttert, der Frauen mit blonden Locken zum Opfer fallen. Geschickt nutzt Hitchcock die AtmosphĂ€re der Angst und der Bedrohung, um seine Geschichte um eine TĂ€nzerin, ein Ă€lteres Ehepaar, einen ambitionierten Polizisten und einen geheimnisvollen Mieter zu erzĂ€hlen. Zum ersten Mal kann Hitchcock alle seine Motive entwickeln, die seine spĂ€teren Filme berĂŒhmt gemacht haben. Die digitale Restaurierung lĂ€sst den Film und seine EinfĂ€rbungen in neuem Glanz erstrahlen.» [www.internationale-stummfilmtage.de]
Der Film wurde zweifarbig viragiert (eingefĂ€rbt) - blau fĂŒr die Aussen- und Nebelszenen, sepiafarben fĂŒr die Interieurs -, was viel zur atmosphĂ€rischen Wirkung des Films beitrĂ€gt. Im Auftrag von ZDF/ARTE schrieb der in Los Angeles lebende Filmkomponist Ashley Irwin eine neue Musik, die vom Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielt wurde. Die neue Komposition orientiert sich an den klassischen Tonfilm-Musiken, die Bernard Herrmann fĂŒr Hitchcock geschrieben hat, und erweitert das Klangspektrum der akustischen Instrumente um elektronische KlĂ€nge. In dieser Mischung aus traditionellem Filmorchesterklang, solistisch gefĂŒhrten Blasinstrumenten und Elektronik entfaltet der Film eine hohe dramatische Wirkung. Ein Meisterwerk des frĂŒhen Kriminalfilms, das bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat." (3 Sat Presse)
Der Stummfilmthriller gilt als der erste "echte" Hitchcock-Film und kĂŒndigt die spĂ€tere Meisterschaft Alfred Hitchcocks an: Wer ist der Mörder und vor wem muss man Angst haben? Es ist auch der erste Film, in dem Hitchcock seine ersten berĂŒhmten Kurzauftritte hat - aus Mangel an Statisten. (Concorde Presse)
" Mit Der Mieter schuf Alfred Hitchcock den ersten richtigen 'Hitchcock'-Krimi. Die Geschichte des unschuldig verfolgten Helden, die konzentrierten visuellen Mittel, die genaustens kalkuliert die notwendige Spannung schaffen, sadomasochistisch lustvolles Leiden auf Seiten des Helden (wenn er beispielsweise vom Mob gehetzt mit gefesselten HĂ€nden von einem Gitter herabhĂ€ngt), die blonde Heldin - all dies macht den Film unverwechselbar zu einem 'Hitchcock'. Der Mieter markiert auch den Beginn einer anderen Tradition: zum ersten Mal tritt der Meister des suspense selbst in einem seiner Werke auf - hier noch in zwei Szenen, um das Bild zu fĂŒllen, spĂ€ter dann augenzwinkernd aus Tradition.
Und wie immer geht es um mehr als nur eine Kriminalgeschichte:
"Aber Hitchcocks Interesse liegt in The Lodger nicht in der Sozialpathologie des Verbrechens - noch weniger bei der Frage, wer denn nun der Mörder wirklich ist. Er verweilt lieber bei dem Effekt, den das Verbrechen auf normale Menschen hat [...] Am meisten jedoch scheint Hitchcock noch der Effekt des Verbrechens auf den Mieter selbst zu interessieren. Der ist davon besessen, den Mörder zu finden und zu töten, um so den Tod seiner eigenen Schwester zu rÀchen. Schuld und Unschuld wohnen hier wahrhaftig sehr dicht beieinander, denn der Mieter ist im Geist bereits eines Mordes schuldig, so wie er im Hinblick auf die wirklichen Morde unschuldig ist. [...]
Das Ende des Films ist Hitchcock in Reinkultur: eine verstörende Verbindung von Sex und Tod. Der Film beginnt mit den blinkenden Lichtern einer Theaterreklame: HEUTE-BLONDE LOCKEN. Es folgt der Mord an einem blondgelockten MĂ€dchen. Und am Ende, wenn sich die blonde Daisy und ihr neuer Liebhaber umarmen, blinkt im Hintergrund dieselbe Reklame. Das ist ein Scherz, der Mord mit der Liebesnacht und der Zukunft Daisys und des Mieters in Verbindung bringt. Zum ersten Mal hat sich der Kreis geschlossen - der Kreis von Fesselung und VergnĂŒgen. Der Kreis zwischen Handschellen und erotischem Kitzel hat sich logisch geschlossen. Hitchcock hat zu erkennen gegeben, dass ihn die Assoziation von Sex und Mord, von Ekstase und Tod fasziniert." (Donald Spoto)
«Balcon hatte eine populĂ€re Geschichte aus dem Jahr 1913 aufgetan, die auf den Taten des bekannten Massenmörders Jack the Ripper basierte. THE LODGER â im Untertitel âEine Geschichte aus dem Londoner Nebelâ â schien ihm bizarr genug, um Hitchcocks Talent fĂŒr bizarre Kameraeinstellungen zu vertragen. Hitchcock empfindet diesen Film ĂŒbrigens als seinen ersten ârichtigenâ. Er hatte das Drehbuch zum ersten Mal in der fĂŒr ihn typischen Manier vorbereitet, die er spĂ€ter immer mehr verfeinerte: Jede Einstellung war bereits vor Dreh beginn genauestens skizziert. Alles, was es an Bauten, Ausstattung und Requisiten brauchte, war gleichfalls minutiös auf Papier festgehalten. Mit anderen Worten: Bevor die erste Klappe fiel, hatte Hitchcock sein Werk sozusagen bereits schriftlich fixiert. Balcon war als Produzent von dieser grĂŒndlichen neuen Art der Vorbereitung beeindruckt.» [Bodo FrĂŒndt: Alfred Hitchcock und seine Filme. MĂŒnchen 1986]
General Information
The lodger - A story of the London Fog is a motion picture produced in the year 1927 as a Grande Britanie production. The Film was directed by Alfred Hitchcock, with Ivor Novello, , Marie Ault, Malcolm Keen, June, in the leading parts. There are no reviews of The lodger - A story of the London Fog available.Bibliographie Alfred Hitchcock en Inglaterra, in Nosferatu, Revista de Cine, Nr. 1/1989