Szinopszis (német)
Carranco, ein Dorf im mexikanischen Hochland: Die Leiche der sechzehnjährigen attraktiven Adela wird nackt in einem Feld gefunden. Ein Sündenbock ist schnell gefunden: Der "Gitano", ein Wandervogel, der mit Waffen dealt, Frauen verführt und im Ruf steht, sieben Leben zu haben. In jugendlicher Sensationslust behauptet der halbwüchsige Ramon, Adelas Freund gewesen zu sein. Unter dem Druck des verbitterten Marcelino und gegen den Willen des ermittelnden Polizisten soll sich Ramon nun als "wahrer Mann" beweisen und den Zigeuner umbringen. Denn der Weg zur Männlichkeit führt anscheinend nur über Leichen. Unterstützung findet das Mordkomplott bei fast allen Männern im Dorf, denen ihrerseits der Zigeuner ein Dorn im Auge ist, ein Fremder und Frauenverführer, der sich mit "ihren" Frauen einlässt. Die Ermittlungen des Polizisten decken nach und nach die Verhältnisse in Carranco auf, Fremdenfeindlichkeit, Korruption, Doppelmoral blühen im Verborgenen. (nach: Cinematographisches Calendarium)
"Gabriel Retes führt mit dramaturgischem Fingerspitzengefühl und viel Liebe zu seinen Figuren am Beispiel eines kleinen Provinzdorfes die gesellschaftlichen Verhältnisse im Großen vor Augen. Facettenreich und mit subtiler Ironie stellt er den Zwängen einer patriarchalischen Gesellschaft Zivilcourage entgegen." (Jurybegründung für den Cine Tirol Verleiher-Preis beim 9. Internationalen Film Festival Innsbruck)
Jegyzet (német): Gabriel Retes, geboren 1947, gilt als Enfant terrible der mexikanischen Filmszene. Themen, die sich im Randbereich zum Tabu bewegen - AIDS, Korruption - inszeniert er auf leichte, fast schnoddrige Weise. Seine Einflüsse liegen zum Teil bei den großen Meistern des politischen lateinamerikanischen Kinos, doch fasziniert ihn ebenfalls Hollywood - auch als Kontrapart. Die Lässigkeit der Filmhelden überhöht er, die Grenzen zwischen ernst gemeinter und ironischer Charakterzeichnung verschwimmen.
DER SÃœSSE DUFT DES TODES wurde beim 9. Internationalen Film Festival Innsbruck mit dem Cine Tirol Verleiher-Preis ausgezeichnet.
(nach: Cinematographisches Calendarium)