Szinopszis (német)
Die 17-jährige Or lebt mit ihrer Mutter Ruthie, einer Prostituierten, in einem schäbigen Viertel von Tel Aviv. Mit aller Kraft versucht Or ihre Mutter von der Straße zu holen. Sie arbeitet in der Küche eines Restaurants und sammelt Leergut in den Straßen, um zum Lebensunterhalt für sich und ihre gesundheitlich labile Mutter beizutragen. Die Schule besucht sie nur unregelmäßig. Or findet für die Mutter eine Stelle als Putzfrau. Nach einigem Zögern nimmt Ruthie die Arbeit an, und für eine kurze Weile scheint sich das Leben der beiden zu stabilisieren. Die ständige Geldnot und der triste Haushaltsjob veranlassen Ruthie, trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit wieder auf den Strich zu gehen. Ihr Ruf im Viertel färbt auch auf Or ab. Die Mutter eines Nachbarsjungen, mit dem Or ausgeht, unterbindet den weiteren Umgang. Andere Jungen, mit denen Or befreundet ist, versuchen, sie für ihre Bedürfnisse zu benutzen. Als sich Ruthies gesundheitlicher Zustand wieder verschlechtert, entschließt sich Or bei einem Escort-Service zu arbeiten... (arte Presse)
"Eine Tochter" ist ein ebenso intimes wie kompromissloses Porträt der Beziehung zwischen einem heranwachsenden Mädchen und seiner Mutter, einer Prostituierten. Unter Einsatz all ihrer Kräfte kämpft die Tochter um den Ausstieg aus einem elenden Milieu. Es ist jedoch ein aussichtsloser Kampf, in dem letztlich sogar die Moral des Mädchens korrumpiert wird. Ronit Elkabetz, die Darstellerin der Mutter, ist in Israel eine renommierte Theater- und Filmschauspielerin, die mit Regisseuren wie Amos Gitaï gedreht hat. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitet sie häufig in Frankreich, wo sie unter anderem eine Hauptrolle in "Garantiert französisch" von Zakia und Achmed Bouchaala übernahm. Dana Ivgy, Tochter des bekannten israelischen Film- und Theaterschauspielers Moshe Ivgy, ist eine der talentiertesten israelischen Nachwuchsschauspielerinnen.
Die israelische Filmemacherin Keren Yedaya studierte an der Schule für Film und Fotografie in Tel Aviv. Als Feministin und politische Aktivistin setzt sie sich insbesondere für die Rechte der Frauen in ihrem Land ein. Yedaya realisierte mehrere kürzere Dokumentar- und Spielfilme, die sich mit dem Thema Prostitution und der Emanzipation von Frauen beschäftigen, bevor sie mit "Eine Tochter" ihren ersten langen Spielfilm drehte. Die in festen Kameraeinstellungen gedrehten und hart aneinander geschnittenen Einstellungen und Szenen wirken puristisch und rau, gleichzeitig aber auch unter die Haut gehend realistisch. Bei den Filmfestspielen in Cannes 2004 wurde der Film mit der Caméra d'Or ausgezeichnet." (arte Presse)