Synopsis in German
Joey Davis, ein Ex-Kinderstar, jagt dem großen Comeback in Hollywood nach und zieht unter der gleißenden Sonne Kaliforniens in Lydias schäbiges Motel ein. Das ist bevölkert von grotesken Figuren: Die Brüder Gary und Eric treten mit einer bizarren Show auf, die laut Gary "ein bisschen Gesang, ein bisschen Tanz und ein bisschen Sex auf der Bühne" beinhaltet. Eric ist stumm und hat ein Faible für Frauenkleider und Masturbation in der Öffentlichkeit. Dann sind da noch Jessica, eine psychisch labile Teilzeit-Lesbe, die mit ihrem quengelnden Baby hoffnungslos überfordert ist, und ihre neurotische Freundin Bonnie. Sally, Jessicas Mutter, war früher einmal ein mehr oder weniger erfolgreicher Filmstar, mittlerweile reduziert sich ihre Arbeit in Hollywood auf die Moderation von Spielshows. Als Joey und Sally eine Liaison beginnen, zieht er in ihre Villa ein und nutzt Sallys Liebe schamlos aus. Es dauert nicht lang und die Beziehung zerbricht an Joeys sexueller Indiskretion und dem Mangel an Jobangeboten... (Arte Presse)
"Heat" bildet nach "Flesh" (1968) und "Trash" (1970) den letzten Teil der "Kommerz-Underground"-Triologie von Andy Warhol und Paul Morrissey, mit der die beiden Künstler auf zynische Weise Tabus brachen. Obwohl "Heat" ausgearbeiteter als seine Vorgänger ist, ließ Morrissey den Darstellern großen Improvisationsspielraum, was mitunter zu unbeabsichtigt komischen Dialogen führte. Innerhalb von zwei Wochen abgedreht, brachte der Low Budget Film allein in den USA zwei Millionen Dollar ein und avancierte zum Kultfilm. Andy Warhol war der Motor der New Yorker Kunstszene der Sixties. Zwischen 1964 und 1968 war die "Factory", sein Büro und Lebensmittelpunkt, Brennpunkt der New Yorker Avantgarde. Andy Warhol produzierte die Band "The Velvet Underground", drehte Untergrundfilme wie "Sleep", "Eat" und "Kiss" (alle 1963) und verdiente ein Vermögen mit seinen Siebdruck-Bildern. In seiner "Factory" gaben sich Stars aus allen Kunstsparten die Klinke in die Hand: der Schriftsteller Truman Capote, das Surrealismus-Malergenie Salvador DalÃ, der Musiker Bob Dylan und die Fotografin Nan Goldin gingen bei Andy Warhol ein und aus. Als die britische Independent-Band "The Smiths" 1984 ihr musikalisches Debüt gab, wählte sie als Bild für das Cover ihres Albums den nackten Oberkörper jenes Stars der 60er- und 70er Jahre, der noch heute die Augen von Kultfilm-Kennern zum Glänzen bringt: Joe Dallesandro, der durchtrainierte, sonnengebräunte Beau aus "Heat" (ARTE Presse)