The Killing

Die Rechnung ging nicht auf, Die Rechnung geht nicht auf

Regie: Stanley Kubrick, USA, 1956

USA, 1956
Plakatmotiv The Killing, © United Artists


Stab und Besetzung

Produktion United Artists
Regisseur Stanley Kubrick
Drehbuch Stanley Kubrick
Jim Thompson
Story Jim Thompson [Novel]
Kamera Lucien Ballard
Darsteller Sterling Hayden [Johnny Clay]
Jay C. Flippen [Marvin Unger]
Jay Adler [Leo]
Timothy Carey [Nikki Arane (Unter dem Namen Tim Carey)]
Elisha Cook jr. [George Peatty]
Ted de Corsia [Randy Kennan]
Ted de Corsia [Diana]
Vince Edwards [Val Cannon]
Coleen Gray [Fay]
Joe Sawyer [Mike O'Reilly]
Marie Windsor [Sherry Peatty]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm - Schwarz-Weiss Film,Länge: 85 Minuten
Tonsystem: mono

FSK ab 12 Jahren,
Szenenphoto aus The Killing, © United Artists

Inhaltsangabe
Johnny Clay, ein entlassener HĂ€ftling, plant zusammen mit seinem Freund Marvin einen Überfall auf die Kasse einer Pferderennbahn. Nach sorgfĂ€ltigen Vorbereitungen kann Clay die erhofften Millionen an sich bringen, dann aber lĂ€uft alles schief.

Johnny Clay (Sterling Hayden) hat fĂŒnf Jahre Zuchthaus hinter sich, als er zusammen mit seinem Freund Marvin Unger (Jay C. Flippen) einen neuen Coup plant. Sie wollen die Kasse einer Pferderennbahn ausrauben und erhoffen sich davon rund zwei Millionen Dollar Beute.

Um den RaubĂŒberfall ausfĂŒhren zu können, brauchen sie Helfer. Sie finden sie in dem Rennbahn-Kassierer George Peatty (Elisha Cook), dessen geldgierige Frau Sherry (Marie Windsor) ihn betrĂŒgt, in dem hoch verschuldeten Polizisten Randy Kennan (Ted De Corsia) und in Mike O'Reilly (Joe Sawyer) - der arbeitet als Barkeeper an der Rennbahn und braucht dringend Geld fĂŒr die Behandlung seiner schwerkranken Frau.

Am Tag des Überfalls lĂ€uft zunĂ€chst alles planmĂ€ĂŸig. Clay kann das Geld an sich bringen und unerkannt entkommen. Weder er noch seine Komplizen ahnen zu diesem Zeitpunkt, dass Sherry Peatty das Vorhaben an ihren Geliebten Val Cannon (Vince Edwards) verraten hat, was fatale Folgen hat ... (ARD Presse)

Szenenphoto aus The Killing, © United Artists
Kritiken : «Der dritte Spielfilm von Stanley Kubrick ist ein mitreissendes, komplex erzĂ€ghtes Meisterwerk - Der Film birst beinahe vor Spannung. Kubrick und Sterling Hayden spannten 1964 auch fĂŒr "Dr. Strangelove" zusammen.» (tele 44/2007)
Szenenphoto aus The Killing, © United Artists
Anmerkungen : Drehbuch nach dem Roman "Clean Break" von Lionel White

Stanley Kubricks dritter Spielfilm verbindet perfekt inszenierte Action mit einer sorgfĂ€ltigen Charakterisierung der Figuren, deren Motive psychologisch nuanciert ausgeleuchtet werden. Lucien Ballards eindrucksvolle KamerafĂŒhrung trĂ€gt zur atmosphĂ€rischen Dichte des Films bei. "Das Genre des Gangsterfilms (...) interessierte ihn (Kubrick) nicht zuletzt wegen seiner unerbittlichen Mechanik: 'In einem Gangsterfilm', meinte er, 'geht es Ă€hnlich zu wie bei einem Stierkampf: Es gibt ein Ritual und ein Muster, in dem feststeht, dass der Gangster es nicht schaffen kann'. Dieses Ritual trieb der Regisseur hier mit ungeheurer Konsequenz voran. Kubrick hĂ€lt sich hier zumindest an der OberflĂ€che sehr genau an die Regeln des Genres, um seine Grenzen nur um so konsequenter zu ĂŒberschreiten. (...)"(Georg Seeßlen/Fernand Jung: "Stanley Kubrick und seine Filme", SchĂŒren/ARTE Edition 1999, S. 93)

Kubrick zerlegt das Genre des Gangster-Films förmlich in seine Einzelteile. "Aus dem Mythos der Vergeblichkeit wird eine Mechanik von Zufall und Bestimmung. Kubrick ist in diesem seinem ersten ,richtigen' Film nicht nur stilistisch autonom geworden, sondern hat auch sein Thema gefunden, die Beziehung von Freiheit und Vorbestimmung." (Georg Seeßlen/Fernand Jung: "Stanley Kubrick und seine Filme", SchĂŒren/ARTE Edition 1999, S. 93)




Kubrick inszenierte 'mit kĂŒhler PrĂ€zision und einem Anflug von bitterer Ironie einen ebenso intelligenten wie packenden Kriminalfilm' (Lexikon des Internationalen Films). In dieser 'Welt von Gier, Einsamkeit und BrutalitĂ€t, Synonym fĂŒr die Apokalypse einer urbanen, morbiden Gesellschaft, in der das Agieren der verlorenen Helden bereits von einer eigenstĂ€ndigen Logik bestimmt ist, manifestiert sich der zynische Pessimismus eines Regisseurs, der geprĂ€gt ist von einem tiefen Misstrauen einer Gesellschaft gegenĂŒber, die lediglich dazu geschaffen scheint, ihre Individuen zu unterdrĂŒcken: eine existentielle Weltsicht, die Kubricks gesamtes Oeuvre thematisch durchzieht' (EFB 10/80). Der Außenseiter, besessene Perfektionist und Exzentriker Kubrick nahm sich viel Zeit fĂŒr seine Filme, sein Werk ist quantitativ nicht groß, qualitativ aber singulĂ€r. Zu seinen Filmen zĂ€hlen der kompromisslose Antikriegsfilm 'Wege des Ruhms', der Historienfilm 'Spartacus', die Atomkriegsgroteske 'Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben', das phantastische Kinoabenteuer '2001: Odyssee im Weltraum', die William-Thackeray-Verfilmung 'Barry Lyndon', die utopische Satire 'Uhrwerk Orange', der Horrorfilm 'Shining' oder 'Full Metal Jacket' aus dem Jahr 1987, Kubricks schonungslose Abrechnung mit der RealitĂ€t des Krieges.

Bis zu seinem letzten Film, der genialen Schnitzler-Verfilmung 'Eyes Wide Shut' sollten 12 Jahre vergehen. Kubrick hat die UrauffĂŒhrung am 13. Juli 1999 nicht mehr erlebt. Am 7. MĂ€rz 1999 erlitt er einen tödlichen Herzanfall im Alter von 70 Jahren. (BR3 Presse)




""The Killing" gilt bis heute als einer der Höhepunkte des "Film Noir" und des Gangsterfilms ĂŒberhaupt. Es war Stanley Kubricks dritter langer Film, sein Durchbruch auf dem "Weg zum Ruhm". Hauptdarsteller Sterling Hayden (1916-1986), Spezialist fĂŒr gebrochene, zynische (Anti-)Helden, EinzelkĂ€mpfer und Verlierer, der schon in John Hustons "Asphalt-Dschungel" bei einem Ă€hnlichen kriminellen Unternehmen tragisch gescheitert war, sollte sieben Jahre spĂ€ter in Kubricks Atomkriegssatire um "Dr. Seltsam" als geistesgestörter US-General Jack D. Ripper den Weltuntergang auslösen.

Kubrick in Hochform und schon ganz bei seinem bevorzugten Thema: Wie die Menschen mit Anstrengung und Intelligenz an einem System, einer Maschine, einer Organisation arbeiten - und wie das dann schief geht. So in "Spartacus", in "Dr. Strangelove", in "2001". In "The Killing" geht es um das perfekte Verbrechen und Kubrick, selbst ganz besessen vom Funktionieren seines Films, hat dafĂŒr eine Konstruktion von RĂŒckblenden erdacht, die immer noch verblĂŒfft: Der Raub des Geldes wird mehrfach und aus der Sicht der einzelnen Beteiligten erzĂ€hlt. Wie bei einem Puzzle setzt sich das Geschehen allmĂ€hlich zusammen, aber eben nicht in einem chronologischen Ablauf. Daraus wurde aber keineswegs ein Verwirrspiel. Schritt fĂŒr Schritt - und dabei immer wieder einen Schritt zurĂŒck - baut sich eine ungeheure Spannung auf. Zugleich erlaubt das Verfahren eine prĂ€zise Charakterisierung der Beteiligten." (Roland Johannes, wdr Presse)

General Information

The Killing is a motion picture produced in the year 1956 as a USA production. The Film was directed by Stanley Kubrick, with Sterling Hayden, Jay C. Flippen, Timothy Carey, Elisha Cook jr., Jay Adler, in the leading parts.

Literatur Hinweise Banner Blue TV Data;
la CinémathÚque Suisse, Nos 147-8;
Kinemathek Nr. 19, Juli 1965 (Berlin)
Atlas Filmheft Nr. 72

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