Sinossi (in Tedesco)
Mr. Fletchers Videothek in New Jersey ist ein Relikt aus dem prädigitalen Medienzeitalter. Nur noch wenige Kunden verirren sich in seinen liebevoll geführten Laden, in dem es sogar noch Dokumentar- und Stummfilme gibt. Dem Bankrott nahe, unternimmt der Videothekar eine Recherchereise, um zeitgemäße Geschäftsmodelle der DVD-Konkurrenz auszuspähen. In der Zwischenzeit führt sein Ziehsohn Mike den Laden, doch der missachtet Fletchers Gebot: Er soll - um Gottes willen - seinen chaotischen Freund Jerry nicht über die Türschwelle lassen. Denn der ist ein stadtbekannter Verschwörungstheoretiker mit dem Kopf voll wirrer Ideen.
Nach einem Anschlag auf das örtliche Umspannwerk ist dessen Körper magnetisch aufgeladen. So löscht er, kaum in Fletchers Laden, ungewollt den kompletten Videobestand. Was nun? Fletchers Freundin will unbedingt "Ghostbusters" ausleihen, also bleibt den beiden Unglücksraben nichts anderes übrig, als den Film rasch mit der Videokamera zu "schweden", also selbst nachzudrehen. Die improvisierte Trashparodie kommt erstaunlich gut an. Mit Draht, Pappmachee und jeder Menge Fantasie schieben die Hobbyregisseure minimalistische Versionen von "Rush Hour 2", "Robocop", "Men in Black" und "King Kong" nach. Die Filme, an denen bald die Bewohner des gesamten Viertels mitwirken, werden Kult. Doch der Erfolg des dynamischen Duos ruft die Filmindustrie auf den Plan - das Imperium schlägt zurück. (ARD Presse)
Michel Gondrys Film ist eine im wahrsten Sinne des Wortes abgedrehte Komödie, voller skurriler, origineller Ideen und mit viel schwarzem Humor. Zwar gerät er durch übertriebene Slapstickeinlagen und seine verspielte Naivität stellenweise hart an die Grenze zum Klamauk, verliert aber dennoch nicht den Bezug zur Realität. Gleichermassen Satire auf die Filmindustrie, Hommage ans Filmemachen und nostalgische Reminiszenz an die Filmgeschichte setzt sich Abgedreht zudem kritisch mit dem "entmenschlichten" digitalen Zeitalter auseinander.
Wie schon in seinem vorausgegangenen Film Science of Sleep appelliert Gondry an die Fantasie und Individualität des Menschen. Mike und Jerry werden kreativ trotz eingeschränkter finanzieller Mittel und technischer Möglichkeiten. Die improvisierten Kurzfassungen erfolgreicher US-amerikanischer Spielfilme sind ein anarchischer Spass, ihr unerwarteter Erfolg vermittelt den beiden Freunden zugleich neues Selbstbewusstsein. Eine zentrale inhaltliche Funktion hat auch die etwas antiquierte Videothek. Sie fungiert als Nachbarschaftszentrum, dort trifft man sich, tauscht sich aus und ist füreinander da. Damit die Videothek am Ende nicht geschlossen werden muss, verfilmen Mike und Jerry mit der Unterstützung aller Bewohner/innen des Viertels die Geschichte dieser nachbarschaftlichen Institution. In dieser sozialen Interaktion liegt ein ebenso anrührendes wie sehnsüchtiges Plädoyer für Menschlichkeit und Solidarität in einer profitorientierten und entfremdeten Welt.» (Stefanie Zobl, www.filmfenster.de)
Osservazione generali (in Tedesco): «In seiner buchstäblich "abgedrehten" Komödie löscht Michel Gondry Meisterwerke der Filmgeschichte und erschafft sie neu - ohne Angst vor großen Namen: Zu den zahlreichen Höhepunkten zählt die "geschwedete" Version von Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum", gedreht in einer rotierenden Mülltonne. In diesem hinreißenden Budenzauber ist alles fingiert, echt sind allein die Schauspieler: Jack Black und der Hip-Hop-Musiker Mos Def als Miss Daisy und ihr Chauffeur sind einfach unwiderstehlich. Zum Starensemble dieser kurzweiligen Mediensatire, in der das große Kino und das kleine Amateurformat Video eine liebenswerte Synthese eingehen, gehören Danny Glover, Mia Farrow und die "Alien"-Jägerin Sigourney Weaver.» (ARD Presse)