Faust

Dirección: Friedrich Wilhelm Murnau, Alemania, 1926

Alemania, 1926
Plakatmotiv Faust, © Universum-Film AG (UFA), Berlin


Génénerique

Producción Universum-Film AG (UFA), Berlin
Productor Erich Pommer
Director Friedrich Wilhelm Murnau
Guión Gerhart Hauptmann [Zwischentitel - entfernt]
Hans Kyser
Nach einer Vorlage von Ludwig Berger [Manuskript]
Story Johann Wolfgang Goethe
Christopher Marlowe
Fotografía Carl Hoffmann
Arquitecto Robert Herlth
Walter Röhrig
Interpretación Eric Barclay [Herzog von Parma]
Wilhelm Dieterle [Valentin]
Gösta Ekman [Faust]
Werner Fuetterer [Erzengel]
Yvette Guilbert [Martha]
Camilla Horn [Gretchen]
Emil Jannings [Mephisto]
Lothar Müthel [Mönch]
Hanna Ralph [Herzogin von Parma]
Frida Richard [Mutter]

Détails techniques
Categoria: Largometraje
Información tecnica: Format: 35 mm, 1:1,33 - Ratio: 1:1,33 - Blanco y Negro,Duracion: 123 minutos
Sistema de sonido: silent
Estreno: 14a Octubre 1926 in
Vorhandene Kopien: Kopien des Films sind erhalten [Archiv: Fwm, Kino Lorber]
Szenenphoto aus Faust, © Universum-Film AG (UFA), Berlin

Synopsis (en Alemán)
Murnaus `Faust' weist enge Parallelen zu Goethes Bühnentragödie "Faust" auf. Um deutlich zu machen, daß der Film jedoch nur Elemente des Goethschen Stücks enthält und zusätzlich auf noch ältere literarische Quellen zurückgreift, trägt der expressionistische Stummfilm jedoch zusätzlich den Untertitel "Eine deutsche Volkssage" .

Murnau siedelt den metaphysichen Kampf zwischen Gut und Böse an der Zeitwende des Mittelalters an. Um der wütenden Pest Herr zu werden, vor der der christliche Glaube versagt zu haben scheint, wendet sich Faust der Zauberei und den Dämonen zu, zunächst nur für einen Probetag lang. Die Pest verschwindet. Dann aber kann er der Versuchung nicht widerstehen, durch einen Pakt mit Mephisto Jugend und Macht zu erlangen. Nach einigen Auschweifungen und Abenteuern mit Mephisto, die ihn aber bald zu langweilen beginnen, lernt Faust das tugendhafte Gretchen beim Kirchgang kennen und verführt sie. Der Probetag ist abgelaufen, Faust auf Gedeih und Verderb dem Teufel verpflichtet.

Der heimgekehrte Bruder Gretchens, Valentin; ertappt Faust und Gretchen in flagranti, es kommt zu einem Handgemenge zwischen den beiden, in dessen Verlauf Faust durch das Zutun Mephistos Valentin tötet. Gretchens Mutter stirbt darufhin an einem Schock. Gretchen nun ohne Familie, entehrt, ausgestoßen und schwanger, gebiert ihr Kind schließlich allein und irrt durch eine bitterkalte Schneelandschaft. Infolge einer Traumphantasie, in der sie ihr Kind in eine warme, weiche Wiege legt, läßt sie in Wahrheit den Säugling im kalten Schnee erfrieren.

Als vermeintliche Kindsmörderin wird sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Faust bekennt sich in letzter Minute doch noch zu seinem Gretchen und erlöst sich von dem Pakt mit dem Teufel, in der er mit ihr auf dem Scheiterhaufen stirbt. (./. nach Uni-Giessen)

Szenenphoto aus Faust, © Universum-Film AG (UFA), Berlin
Szenenphoto aus Faust, © Universum-Film AG (UFA), Berlin
Osservaciones generales (en Alemán): Ursprünglich war Lilian Gish für die Rolle des Gretchens vorgesehen;



"Bei der ersten Berliner Aufführung (26,8.1926) lief eine Fassung mit gereimten Zwischentiteln von Gerhart Hauptmann, die in der endgültigen Verleihfassung ersetzt wurden. Der Kameramann Karl Freund bereitete den Film mit vor, mußte ihn wegen Beinbruchs abgeben. Der Filmhistoriker Luciano Berriatúa hat fünf unterschiedliche Fassungen deutsche, je eine amerikanische und französische Version) identifiziert und 1994 für die Filmoteca Española, Madrid, ein Video hergestellt, das die Abweichungen (Titel, Takes, Kamerastandpunkte) dokumentiert. 1981 Kurz-Dokumentarfilm., Camilla Horn sieht sich als Gretchen in Murnaus Stummfilm «Faust», Regie: Hans Sachs, Hedda Rinneberg.

Murnaus beide nächsten Filme, die mit großem Aufwand realisierten Bühnen-Verfilmungen TARTÜFF und FAUST, zeigen vor allem die handwerkliche
Kunst seiner Schauspielerführung. Zeitgenössische Kritiker reagieren auf
FAUST, der zunächst mit Zwischentiteln von Gerhart Hauptmann versehen war,
zwiespältig. Der französische Regisseur und Kritiker Eric Rohmer hingegen hebt die seiner Meinung nach exemplarische «Organisation des Raums» in diesem Film hervor.

Und der Filmpublizist Klaus Kreimeier weist einerseits auf die technische Virtuosität des Films hin, der wie «ein mit allen Raffinements. der Neubabelsberger Ateliers produzierter Experimentalfilm aus der Schule der nach-expressionistischen Abstraktionskunst» wirke, andererseits aber auch als ein Gegenpol der Modernität gesehen werden könne. «Romantische Nachklänge des deutschen Mittelalters wurden so, in der hochmodernen Filmfabrik von Neubabelsberg, zum Spielmaterial einer abermals romantisierenden, verklärenden Sicht auf Geschichte und Wirklichkeit: wie durch bemalte Glasplatten hindurch suchten die Augen der Architekten in der Kunst der Jahrhunderte nach einem vagen Sehnsuchtsziel und nannten es 'Mittelalter'. Die Kehrseite jener gerade in der Filmindustrie hochgezüchteten Technizität und Modernität war - Flucht vor der Moderne: ein Eskapismus, der in den ideologischen Unterströmungen der Weimarer Republik tief verwurzelt war.» (Die UfaStory, 1992).

TARTÜFF und FAUST, wie DER LETZTE MANN mit großem Aufwand von der Ufa unter der Verantwortung von Erich Pommer produziert, bringen nicht den erwarteten geschäftlichen Erfolg. 1925/26 gerät die Ufa in eine Krise, Pommer tritt vor Beendigung der Dreharbeiten von FAUST als Produktionsleiter zurück. Über die Zwischentitel von FAUST kommt es zu einem offenen Streit mit Gerhart Hauptmann, der auf Betreiben des Ufa-Vorstands Verse verfaßt, gegen die der Drehbuchautor Hans Kyser Einspruch erhebt. Hauptmanns Beiträge werden aus dem Film entfernt, die Ufa läßt sie aber als Broschüre drucken und in den Kinos zur Vorführung des Films verkaufen. 1995 präsentiert der spanische Filmhistoriker Luciano Berriatúa eine Rekonstruktion der von Murnau intendierten FAUST-Fassung. Bei seinen langjährigen Recherchen in internationalen Filmarchiven kann er vier - in Einstellungen und Takes - abweichende Fassungen des Films identifizieren und in einem Video dokumentieren. Murnau gilt - neben Fritz Lang und Ernst Lubitsch als exponiertester Vertreter des deutschen Stummfilms, dem es gelingt, Einflüsse des Expressionismus - der Literatur, der Malerei und des Theaters - in seine Filme zu integrieren, zugleich aber sich von diesen zu emanzipieren und zu einer künstlerischen Selbständigkeit zu finden. «Für ihn ist mit der Kamera nicht bloß ein Menschheitstraum in Erfüllung gegangen. Auch hat die Kamera nicht nur Gemälde, Skulpturen, Architektur, die aus der Starre hinausdrängten, in Bewegung gesetzt. Die Bewegungen, die Erregungen
selbst sind darstellbar geworden, die Welt wird nicht mehr gefaßt von starren Formen. Seine Filmkörper pulsieren und bewegen den Zuschauer auf unerhörte Weise, mechanisch.» (Grafe, 1979). " (Goethe-Institut)




"Murnaus "Faust"-Verfilmung kombiniert Motive des alten Volksbuchs "Historia von Doktor Johann Fausten - dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler" (veröffentlicht 1587 in Frankfurt) mit Aspekten der ersten Dramatisierung des Stoffes durch Christopher Marlowe und der Gretchen-Tragödie von Goethes "Faust"-Adaption. Murnau inszeniert diese Motive zu einer visionären Bilderfolge, die ganz auf dem bewegten Spiel von Licht und Schatten aufgebaut ist. Zeitgenössische Kritiker reagierten zwiespältig auf die Verwebung der unterschiedlichen Quellen und Motive. In der heutigen Rezeption des Films werden - neben der Organisation des Raums - insbesondere die optischen Tricks und Effekte sowie der Einsatz der Requisiten betont. In der Tat zeigt der Film eine außerordentliche Virtuosität beim Einsatz der filmischen Möglichkeiten. Murnau hat sich hier schon an dem hohen technischen Standard amerikanischer Filmproduktion orientiert. Die Expressivität von Licht, Bewegung und Formen ist dennoch unverkennbar der Tradition des deutschen Stummfilms verpflichtet.

"Faust" ist Murnaus letzter Film in Deutschland. Die Ufa hatte eine internationale Starbesetzung geplant. Neben Gösta Ekman und Yvette Guilbert sollte auch Lilian Gish zu sehen sein. Sie sagte ab, weil sie nur mit ihrem Kameramann drehen wollte. An ihrer Stelle spielte Camilla Horn das Gretchen und galt als große Entdeckung. "Faust" war der Auftakt ihrer Karriere.

Das Drehbuch entstand nach Motiven einer alten Volkssage, den dramatischen Bearbeitungen von Johann Wolfgang von Goethe und Christopher Marlowe sowie nach dem Manuskript von Ludwig Bergers "Das verlorene Paradies".

Von Murnaus "Director's Cut" waren zwar Kopien vorhanden, aber nicht als solche identifiziert. Das Ursprungsmaterial für die meisten kursierenden Fassungen stammte aus einer zweitklassigen deutsch-amerikanischen Exportversion, die im wesentlichen aus ausgemusterten Takes bestand. Der entscheidende Punkt bei der Restaurierung war die Entdeckung von Luciano Berriatua, dass Murnau bei der Herstellung der amerikanischen Originalversion nur "seine" Takes verwenden wollte und dass er dafür die deutsche Originalfassung duplizieren ließ. Damit hatte Berriatua bei dem im Bundesarchiv Berlin vorliegenden amerikanischen Negativ die Gewähr, dass es sich um die von Murnau ausgesuchten Takes handelt. Zur Feststellung der Szenenfolge der deutschen Originalfassung orientierte sich Berriatua an einer Nitrokopie des dänischen Filmarchivs. Die restaurierte Kopie enthält also im wesentlichen das Material der amerikanischen Originalfassung, geschnitten nach der Nitrokopie des dänischen Filmarchivs. Fehlende oder beschädigte Szenen wurden aus anderen Kopien ergänzt. Mit dem brillanten Bildmaterial und der neuen Schnittfassung hat der Film zu seinem verlorenen Rhythmus und zu seiner ursprünglichen Montage zurückgefunden.

Die Uraufführungsmusik von Richard Heymann ist nicht erhalten. Überliefert aus der Stummfilmzeit ist nur eine Liste von Titeln empfohlener Begleitmusik, die Paul Hensel im Auftrag der Ufa zusammenstellte. Diese Liste wurde der Verleihkopie beigelegt, wobei es jedem Kino überlassen blieb, diese Titel zu spielen oder eine andere Filmmusik aufzuführen. Der Berliner Komponist Bernd Schultheis schrieb seine "Faust"-Musik, nachdem die Restaurierung des Films durch Luciano Berriatua fertiggestellt war. Die Musik ist für sinfonische Besetzung komponiert und wurde in São Paulo 1999 im Rahmen der Kunst-Biennale uraufgeführt. Die Komposition ist aus dem allegorischen Charakter der Film-Erzählung entwickelt. Bernd Schultheis baut seine Musik auf dem Spiegel-Motiv auf, das für ihn das zentrale Gestaltungsmoment im Film ist. Ein weiteres Motiv, das die Musik aufnimmt und fortführt, ist das Pendel, das Kreisen zwischen zwei Polen, das Murnau in symbolische Bilder übersetzt.

Der Berliner Komponist Bernd Schultheis, geboren 1964, beschäftigt sich seit Jahren mit Stummfilm-Musik. Seine Filmmusiken werden weltweit gespielt, wie seine Komposition für "Metropolis", die seit ihrer Premiere im Jahre 2001 auf der Berlinale inzwischen mehrfach mit großen Sinfonie-Orchestern wieder aufgeführt wurde.

Die Einspielung der neuen Filmmusik von Bernd Schultheis mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Frank Strobel ist eine Koproduktion von ZDF/ARTE, dem DeutschlandRadio und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin." (arte Presse)

General Information

Faust is a motion picture produced in the year 1926 as a Alemania production. The Film was directed by Friedrich Wilhelm Murnau, with Eric Barclay, Wilhelm Dieterle, Werner Fuetterer, Yvette Guilbert, Camilla Horn, in the leading parts. There are no reviews of Faust available.

Szenenphoto aus Faust, © Universum-Film AG (UFA), Berlin

Publicados Der Faust-Film, Uraufführung im Ufa-Palast am Zoo, in Lokal-???, 15. Oktober 1926
Dr. K. Glück, Der "Faust"-Film, Morgenpost 16. Oktober 1926
- Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, hg von Günther Dahlke und Günther Karl, Berlin 1988, pg 135ff
Cinémathèque Suisse, Nr. 159, Lausanne 1997; Export-Union des Deutschen Films, Kino 1/1999

Szenenphoto aus Faust, © Universum-Film AG (UFA), Berlin

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

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