Synopsis in German
Für die vornehme Gesellschaft Londons ist es eine Sensation, als Maddalena Paradine verhaftet wird. Man beschuldigt sie, ihren Mann, den blinden Oberst Paradine, vergiftet zu haben.
Sir Simon beschafft Mrs. Paradine einen glänzenden Strafverteidiger, den jungen Anwalt Anthony Keane. Keane ist vom ersten Augenblick an fasziniert von seiner Mandantin. Ebenso wie ihre Schönheit beeindruckt ihn, dass sie ihm gegenüber aus ihrer zwielichtigen Vergangenheit keinen Hehl macht. Keanes Frau Gay spürt, dass ihr Mann sich in Mrs. Paradine verliebt hat, noch ehe der Prozess beginnt. Ihre Furcht, ihren Mann zu verlieren, wächst in dem Maße, in dem er sich mit Beginn der Verhandlung mehr und mehr für die Angeklagte engagiert. Keane wiederum bekommt zu spüren, dass Richter Horfield ihm alles andere als gewogen ist, seitdem Gay Annäherungsversuche dieses ebenso eitlen wie kalten Juristen zurückgewiesen hat. Auch macht ihm Mrs. Paradine ihre Verteidigung recht schwer. Vor allem will es Keane nicht in den Kopf, dass er auf ihren Wunsch André Latour, den Stallknecht ihres Mannes, unbedingt aus dem Prozess heraushalten soll.... (BR Presse)
"Der Fall Paradin" ist ein "brillant gespieltes, für Hitchcocks Verhältnisse ungewöhnlich breit angelegtes und dialogreiches Drama, das - von der zeitgenössischen Kritik gering geschätzt - in neuerer Zeit als eines der bedeutenderen Werke des Meisters betrachtet wird", urteilt das "Lexikon des Internationalen Films". Auch Hitchcock selbst mochte diesen Film nicht, dessen Dreharbeiten unter den ständigen Einmischungen des Produzenten Selznick gelitten hatte. An der Seite von Gregory Peck steht die ebenso schöne wie talentierte Alida Valli, die am 22. April 2006, fünf Wochen vor ihrem 85. Geburtstag, starb. Ihren letzten Leinwandauftritt hatte Alida Valli 2002 in Pepe Danquarts packendem Psychothriller "Semana Santa - Das Geheimnis von Sevilla".
"Der Fall Paradin" war der letzte von vier Filmen, die der Meister des "Suspense" Alfred Hitchcock (1899 - 1980) für den Hollywood-Produzenten David O. Selznick drehte. Seine Entstehung war von schweren Auseinandersetzungen zwischen den beiden begleitet. Der Regisseur hasste das Drehbuch, für dessen Endfassung der Produzent verantwortlich zeichnete, ebenso wenig war er mit der ihm aufgezwungenen Besetzung einverstanden. Der Produzent hingegen nahm dem Regisseur den schleppenden Fortgang der Dreharbeiten und die immensen Kosten (3 Millionen Dollar) übel. So ließ Hitchcock das ehrwürdige "Old Baily" für 70 000 Dollar in 17 000 Arbeitsstunden für die Gerichtsszenen nachbauen. Das Ergebnis gibt Hitchcock Recht: Die Gerichtsszenen gehören zu dem Besten, was das Kino auf diesem Gebiet zu bieten hat.
Immer wieder ist kolportiert worden, Hitchcock habe seine Darsteller als "Cattle", als Vieh betrachtet und verächtlich behandelt. Gregory Peck hat ihn anders erfahren: "Ich glaube, er hat ein gutes Gespür für Publicity ...» (BR Presse)