Henker


Szenenfoto aus dem Film 'Henker' © Allegro-Filmproduktionsges.m.b.H., ORF - Österreichischer Rundfunk, SF DRS [SRF], T&C Film, Zürich, Szenenfoto aus dem Film 'Henker' Szenenfoto aus dem Film 'Henker'


Produktion: Allegro-Filmproduktionsges.m.b.H., ORF - Österreichischer Rundfunk, SF DRS [SRF], SF DRS [SRF] Österreich, Schweiz, 2005

Regisseur: Simon Aeby
Produzent: Helmut Grasser
Drehbuch: Helmut Grasser, Susanne Freund
Kamera: Vladimir Smutny
Schnitt: Vladimir Smutny
Architekt: Christoph Kanter
Darsteller: Steven Berkoff [Inquisitor], Paul Brooke [Bürgermeister], Nikolaj Coster-Waldau [Martin], Nikolaj Coster-Waldau [Margaretha], Richard Durden [Wiedertäufer], Patrick Godfrey [Bertram], Patrick Godfrey [Anna], Maria Hofstätter [Maria], Maria Hofstätter [Bernhard], Eddie Marsan [Fabio], Eddie Marsan [Jakob], Peter McDonald [Georg], Michael Mendl [Veit], Michael Mendl [Richter], Michael Mendl [Spanier], John Shrapnel [Erzbischof], John Shrapnel [Sekretär des Erzbischofs]
Technische Info: Farbe,
Tonsystem: Keine Angabe
Premiere: 26. Januar 2006 in Wien

Kritiken : "Das waren noch Zeiten, als die katholische Kirche soviel Einfluss hatte, allen unliebsamen Andersdenkenden das Leben schwer, aber den Tod dafür umso leichter zu machen – wie zum Beispiel in Tirol zu Beginn des 16. Jahrhunderts, was anhand folgender Geschichte veranschaulicht wird:
Nach gemeinsam verbrachten Jahren unter der Obhut von Mönchen, haben sich die Wege der beiden Findelkinder Martin und Georg getrennt; Jahre später treffen sie wieder aufeinander: Georg hat es inzwischen im Kloster bis zum Prior gebracht, und Martin hat nach einem wilden Söldnerleben mit der Henkerstochter Anna nicht nur eine Frau sondern auch gleich die Anstellung als Henker gewonnen – dadurch wurde er offiziell zum gesellschaftlichen Außenseiter, doch die Freundschaft zwischen den beiden ehemaligen Waisenjungen lebt wieder auf. Allerdings wird sie auf eine schwere Probe gestellt, als die Inquisition Einzug hält und Hinrichtungen an Wiedertäufern befielt: Martin zeigt wenig Kooperationsbereitschaft bei dem grausamen Ränkespiel, wird von Prior Georg in Stich gelassen und findet sich mit seiner Familie schon bald selbst vor dem Inquisitionstribunal wieder.

Simon Aeby, Regisseur dieser Koproduktion zwischen sechs Ländern, nennt als zentrales Thema seines Films: „Macht und Machtmissbrauch, verübt durch die katholische Kirche im 16. Jahrhundert“, hebt zugleich aber Parallelen zur Gegenwart hervor, wie etwa „das Erstarken des christlichen Fundamentalismus“, oder den „vielbeschworene Kampf gegen Terrorismus“, der ebenfalls die Gefahr von Machtmissbrauch in sich birgt .

Man merkt den großen Aufwand, der hinter diesem Projekt steckt: die Rollen wurden überaus passend besetzt und die Schauplätze stimmig gewählt; dass der Film dennoch nicht völlig überzeugen kann, liegt vor allem an der Geschichte, die mitunter etwas zu klischeehaft daherkommt (alle Bilder, die man spontan vor Augen hat, wenn man sich die mittelalterliche Welt zu vergegenwärtigen sucht, finden prompt ihre filmische Umsetzung) und einige logische Mängel aufweist: reichlich unwahrscheinlich erscheint z.B. die Leichtigkeit, mit der einerseits eine Reliquie aus dem Kloster gestohlen und andererseits ein Kind im selben Gebäude versteckt werden kann, obwohl der Prior in den eigenen Kreisen Feinde hat, die ihn mit Sicherheit nicht aus den Augen lassen (und als Draufgabe liefert er sich mit dem entflohenen Henker eine lautstarke Auseinandersetzung direkt vorm Altar, wodurch noch immer keine Menschenseele angelockt wird); auch das für historische Dramatik anscheinend unerlässliche Kontingent an illegitimen Kindern hochgestellter Persönlichkeiten darf nicht fehlen (und ein anatomisches Erkennungszeichen wird gleich mitgeliefert); schließlich ist sogar für ein halbes Happy End gesorgt, das dem Ganzen einen märchenhaften Hauch von Unwirklichkeit verleiht. (Wer Angst vor Spoilern hat, möge bitte spätestens jetzt den Blick abwenden; allen anderen sei´s gesagt: da reitet eine der Hauptpersonen – frisch vom Scheiterhaufen gerettet – gemächlich durch die Landschaft; und das, obwohl der Retter, nachdem er in Aktion getreten ist, höchstens 30 Sekunden überlebt hat. Aber wer wird denn schon daran denken, eine verurteile Hexe wieder einzufangen, wenn sie noch nicht mal das Stadtgebiet verlassen haben kann. Das verstößt offenbar gegen die sportliche Fairness der Inquisitionsschergen.)

Trotzdem sollte man über solche Unstimmigkeiten nicht den Kopf verlieren, denn „Henker“ bleibt sehenswertes internationales Kino made in Austria (und welch sinnenfrohes Land wir sind, erkennt man daran, dass im Nachspann selbst die Catering-Services fürs Filmteam angeführt werden)." (film.at franco schedl)

Weitere Filme mit diesem Titel

1920: Der Henker, Regie: August Weigert,
1928: Der Henker, Regie: Adolf Trotz,
1959: Der Henker, Regie: Michael Curtiz,


Hinweise auf Datenbanken
KinoTV Database Nr. 596


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