Les choristes

Die Kinder des Monsieur Mathieu

Regie: Christophe Barratier, Frankreich, Schweiz, 2004

Frankreich, Schweiz, 2004
Szenenphoto aus Les choristes, © Production Company


Stab und Besetzung

Produzent Arthur Cohn
Jacques Perrin
Jacques Perrin
Regisseur Christophe Barratier
Drehbuch Christophe Barratier
Christophe Barratier
Kamera Dominique Gentil
Carlo Varini
Musik Bruno Coulais
Darsteller François Berléand [Rachin]
François Berléand [Violette Morhange]
François Berléand [Langlois]
Gérard Jugnot [Clément Mathieu]
Gérard Jugnot [Pierre Morhange als Kind]
Gérard Jugnot [Chabert]
Jacques Perrin [Pierre Morhange]

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm 1:1,85 - Ratio: 1:1,85 - Farbfilm,Länge: 90 Minuten
Tonsystem: Stereo
Premiere: 17. März 2004 in Frankreich
FSK ab 6 Jahren,
Szenenphoto aus Les choristes, © Production Company

Inhaltsangabe
Anlässlich des Todes seiner Mutter kehrt der berühmte Dirigent Pierre Morhange (Jacques Perrin) nach Jahrzehnten erstmals in sein französisches Heimatdorf zurück. Ein Schulfreund überreicht ihm das Tagebuch seines früheren Musiklehrers, und als Pierre darin zu lesen beginnt, erwachen die Erinnerungen an seine Schulzeit wieder zum Leben: Im Jahr 1949 findet der arbeitslose Musiker Clément Mathieu (Gérard Jugnot) eine Anstellung als Aufseher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen. Dessen hartherziger Direktor Rachin (François Berléand) hat die Kinder, meist Kriegswaisen oder Söhne lediger Mütter, längst abgeschrieben. Gnadenlos traktiert er seine Schützlinge mit Prügel und Arrest. Mathieu aber hat eine andere Idee: Als die wilden Jungs mal wieder ausser Rand und Band sind, lässt er sie vorsingen und motiviert sie dazu, einen gemeinsamen Chor zu gründen. Getrieben von dem Wunsch, seine eigenen Kompositionen vertonen zu können, scheint für Mathieu der erzieherische Mehrwert der Gesangsstunden zunächst eher unwichtig. Doch instinktiv vermittelt der rundliche, flinke Mann bei seinem Bemühen um einen wohlklingenden Chor auch Disziplin und Zusammenhalt. Mit besonderer Hingabe widmet Mathieu sich dem jungen Pierre Morhange (Jean-Baptiste Maunier), dessen grosses Talent er erkennt und mit viel Umsicht fördert. So ermutigt er auch Pierres allein erziehende Mutter (Marie Bunel), den Sohn aufs Konservatorium zu schicken. Direktor Rachin indes sieht die zart erblühende Lebensfreude der Schüler und ihre beachtliche Kunstfertigkeit nur mit kritischen Augen. Als ein besonders schwer erziehbarer Junge, der fälschlich des Diebstahls bezichtigt und somit der Schule verwiesen wurde, sich rächt, indem er das Haus anzündet, sieht sich der Zyniker Rachin in seinen rückständigen Methoden bestätigt und entlässt Mathieu. Traurig packt Mathieu seine Sachen, doch beim Verlassen des Internats erwartet ihn eine wunderbare Überraschung... (ARD Presse)

Kritiken : "Hommage an das Thema Kindheit mit all ihrer Verzweiflung, Sehnsucht und ihren Geheimnissen" (20 Min)

"...In Frankreich sahen bislang rund sechs Millionen Zuschauer den Debütfilm des Regisseurs Christophe Barratier, damit war der Film einer der grossen Hits der letzten Jahre. Dass einheimische Filme, noch dazu von Regieneulingen und No Names solch ein Ergebnis an den Kinokassen erzielen, ist in Frankreich nichts Ungewöhnliches. Und tatsächlich bietet Die Kinder des Monsieur Mathieu / Les Choristes alle nötigen Ingredienzien für einen Arthouse-Hit: eine sympathische Geschichte voller Nostalgie und Charme, klar konturierte Konflikte und einen liebenswerten Antihelden als Hauptfigur. Zugegeben, manches ist recht vorhersehbar, doch kleinere dramaturgische Schwächen tun dem Filmgenuss ohne Reue keinen Abbruch." (kino-zeit.de)

"Der Film von Christophe Barratier, produziert vom Basler Arthur Cohn ist eine wunderbare Mischung aus ergreifenden und komischen Szenen. Herrlich der Abschnitt des Vorsingens zur Stimmeneinteilung, bei der auch ein "Nichtsänger" einen wichtigen Posten erhält. Der Film täuscht auch nicht eine Lösung aller Probleme zwischen Lehrer und Schüler auf Grund des Chors vor, aber es entsteht wieder Hoffnung auf eine Zukunfts- perspektive dieser Jugendlichen. Die Schauspieler agieren überzeugend. Gérard Jugnot fand ich besonders grossartig in der Rolle des gescheiterten Musikers und gefühlvollen Lehrers. Da es sich hier ums Thema Musik handelt, ist dies natürlich von grosser Bedeutung. Die klaren Stimmen der Chorsänger sind ein wahrer Ohrenschmaus und das Tüpfelchen auf dem "i" in diesem wirklich unterhaltsamen, empfehlenswerten Film." (outnow.ch)

"(...)Die Kinder des Monsieur Mathieu ist ein ambivalenter Film. Deutlich zeichnet er die allmähliche innere Wandlung einer Klasse und ihrer Mitglieder durch die Hilfe von Musik nach. Die Jungen legen ihre Feindschaften bei und eine bis dato unbekannte Solidarität schweisst die Jungen zusammen. Sie spornen sich gegenseitig an, noch mehr zu üben und zu lernen, noch besser zu singen. Deutlich wird auch, wie der von Monsieur Mathieu ausgehende Ansporn allmählich auf die Jungen übergreift und sich schliesslich ganz aus ihnen heraus weiter entwickelt. So begreift etwa Pierre die Beziehung zu seiner ihn nur selten besuchenden Mutter neu und erkennt seine Musikalität irgendwann auch selbst. Und der Film lässt Mathieu, auch wenn er äusserlich Internatsleiter Rachin unterliegt, als der Stärkere erscheinen.

Andererseits meint es der Regisseur manchmal etwas zu gut und übertreibt mit seiner gewollten Dramatik. Mitunter wird Mathieu geradezu heroisiert: der Anti-Held als rettender Engel. Die christliche Botschaft: „Schlägt dich einer auf die eine Wange, so halte ihm auch noch die andere hin“, könnte durchaus von Monsieur Mathieu selbst stammen. Gerade sein Altruismus als kontrapunktische Haltung zu Rachins Egoismus und Gefühlskälte wirkt partiell zu dick aufgetragen, gleicht zu sehr einem simplen Gut-Böse-Schema. Anderen Filmen mit ähnlicher Thematik, etwa Louis Malles eindringlichem Auf Wiedersehen, Kinder (1987), fehlt dieser pathetisch-redliche Anstrich. Hier freilich ist die Musik jenes Mittel, das die Menschen dazu bewegt, sich zu öffnen, sich und die anderen neu zu sehen, Vorurteile zu revidieren, Sichtweisen zu überdenken, aufeinander zuzugehen. Das Singen wird hier zum kathartischen Moment, zur Erlösung und Befreiung dieser in Rachins System unterdrückten Jungen. Die im Grund einfache Geschichte zeigt: Kultur bzw. Musik wirkt sinnstiftend und kann die Existenz verändern und mitunter sogar retten." (Thilo Wydra, kinofenster.de)
Anmerkungen : "Die Kinder des Monsieur Mathieu" ist ein emotional anrührender Film, der auf die Kraft der Musik vertraut und dabei stets den richtigen Ton trifft. Mit über acht Millionen französischen und einer Million deutschen Zuschauern ist der unprätentiöse, leicht nostalgische Film völlig unerwartet zum Blockbuster aufgestiegen. Das bewegende Drama über die Schattenseiten von Schule und Kindheit verzichtet auf pädagogische Zeigefinger und lässt die Lieder sprechen, deren lyrische Metaphern für Ferne, Frühling und Freiheit Sänger und Zuhörer in eine imaginäre glücklichere Welt entführen: Eine Million Mal wurde bis jetzt allein der Soundtrack verkauft. In Anlehnung an den französischen Film "La Cage Aux Rossignols" von 1945 schreibt dieser anrührende Musikfilm die Erfolgsgeschichte des Produzenten Arthur Cohn fort, der bereits sechs Oscars erhielt und für seine Produktion "Die Kinder des Monsieur Mathieu", die allein in den USA fünf Millionen Zuschauer erreichte, mit einer Oscar-Nominierung geehrt wurde." (ARD Presse)

General Information

Les choristes is a motion picture produced in the year 2004 as a Frankreich, Schweiz production. The Film was directed by Christophe Barratier, with Gérard Jugnot, François Berléand, , Jacques Perrin, , in the leading parts.

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